© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 46/22 / 11. November 2022

Meldungen

Polen errichtet Grenzzaun zu Kaliningrader Gebiet 

Warschau. Kurz nachdem der polnische Verteidigungsminister Mariusz Błaszczak in der vergangenen Woche angekündigt hatte, an der Grenze zum Kaliningrader Gebiet eine vorübergehende Sperre zu errichten, wurde mit deren Bau begonnen. Es handelt sich um drei Reihen von 2,5 Meter hohen und drei Meter breiten Zäunen aus sogenanntem Ziehharmonika- oder Stacheldraht. „Wir sind entschlossen, unsere Grenze wasserdicht zu machen“, erklärte der 53jährige. Er fügte hinzu, daß das Ministerium die „Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr“ nutze, als der Bau eines Grenzzauns an der Grenze zu Weißrußland rund 4.000 zumeist kurdisch-irakische Migranten daran gehindert hatte, nach Polen zu kommen. Es bestehe kein Zweifel, daß dieser temporäre Damm zum Schutz der polnischen Grenze geführt habe. Aber er verhindere auch einen „hybriden Angriff aus Weißrußland oder verlangsame ihn erheblich, betonte Błaszczak. Hintergrund für den Bau des Grenzzauns ist die Meldung  der russischen Nachrichtenagentur Tass, daß der Luftraum über Kaliningrad ab dem 1. Oktober für Fluggesellschaften aus mit Rußland „befreundeten“ Ländern geöffnet werde. Einige polnische Militäranalysten haben darauf hingewiesen, daß dieser Schritt des Kremls darauf abzielen könnte, Flüchtlinge aus dem Nahen Osten ins Land zu holen, um eine Flüchtlingskrise an der polnisch-russischen Grenze auszulösen. „Ich kommentiere das in keiner Weise“, sagte der Kreml-Sprecher Dmitri Peskow gegenüber Tass Reportern, „das ist polnisch, das ist die Sache der Polen. Sie müssen die Polen um eine Stellungnahme bitten.“ (ctw)





27jähriger leitet nun den Rassemblement National

PARIS. Der seit Marine Le Pens Präsidentschaftskandidatur Anfang des Jahres Interimsvorsitzende des Rassemblement National, Jordan Bardella, wurde auf dem Parteitag in Paris mit knapp 85 Prozent der Stimmen zum Vorsitzenden gewählt. Nach seinem Sieg nominierte er seinen unterlegenen Gegenkandidaten, Louis Aliot, den Bürgermeister von Perpignan, zu einem seiner Stellvertreter. Marine Le Pen, die weiterhin Fraktionsvorsitzende in der Nationalversammlung bleibt, hatte sich in dem Rennen um ihre Nachfolge neutral verhalten und nach der Wahl erklärt, keineswegs „in die Ferien“ gehen zu wollen. Der 27jährige Europaabgeordnete Bardella erklärte, Le Pen „alles“ zu verdanken, was er ist und Le Pen auch bei einer erneuten Präsidentschaftskandidatur 2027 unterstützen zu wollen, sollte sie daran Interesse zeigen. Seine Mission sei es, Emmanuel Macron abzulösen. „Macht gewinnen, effektiv die Kontrolle übernehmen und Verantwortung für den erfolgreichen Wiederaufbau des Landes übernehmen“, rief er seinen Parteifreunden zu. (ftm)