© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 46/22 / 11. November 2022

Meldungen

Twitter ruft entlassene Mitarbeiter zurück 

SAN FRANCISCO. Twitter hat die Kündigung zahlreicher Mitarbeiter wieder zurückgenommen. Einige habe der neue Eigentümer, Elon Musk, nur „aus Versehen“ entlassen, berichtete der Nachrichtensender Bloomberg. Bei anderen ehemaligen Angestellten habe die Konzernführung erkannt, daß sie für die technische Entwicklung neuer Funktionen notwendig seien. Unter anderem geht es dabei um einen neuen Abo-Service, bei dem User 7,99 Dollar pro Monat für die Nutzung der begehrten blauen Verifizierungshaken zahlen sollen. Beobachter sehen darin eine Bestätigung der neuartigen, gestiegenen Macht insbesondere der gehobenen Mitarbeiterebenen, die aufgrund ihrer Programmierfähigkeiten gerade für Tech-Unternehmen zunehmend unverzichtbar werden. Das oftmals multikulturell und linksliberal geprägte Milieu erhalte dadurch mehr Einfluß in der Szene der Internetfirmen. Zuvor hatte sich Twitter-Mitgründer Jack Dorsey für die Massenentlassung von etwa 7.500 Mitarbeitern entschuldigt und die Verantwortung übernommen. Er habe den Kurzmitteilungsdienst „zu schnell wachsen“ lassen, schrieb er in einem Tweet. Parallel steigt der wirtschaftliche Druck auf Musk. So hatte VW nach der Twitter-Übernahme durch den Milliardär bekanntgegeben, vorerst nicht mehr in dem Ntzwerk zu werben. Der Automobilhersteller habe „seinen Marken empfohlen, ihre bezahlten Aktivitäten auf der Plattform bis auf weiteres zu pausieren“. General Motors, Pfizer und General Mills sollen ähnliche Schritte eingeleitet haben. Twitter erlebt seitdem laut Musk einen „massiven Umsatzeinbruch“. Schuld seien  „Aktivistengruppen“, welche die freie Meinungsäußerung „zerstören“ wollten. Konservative Netz-Aktivisten schlagen daher vor, abwandernde Firmen zu veröffentlichen und mit einem „Gegen-Boykott“ zu belegen. „Ein thermonukleares Benennen und Beschämen ist exakt das, was passieren wird, wenn das nicht aufhört“, bedankte sich Musk daraufhin. Gleichzeitig erheben deutsche Medien schwere Vorwürfe gegen den Konzern. Neben Facebook und Youtube versage laut Zeit und „Report München“ insbesondere auch Twitter bei der schnellen Löschung von antisemitischen Inhalten und Haßbotschaften. (gb)





Deutsche Welle muß Redakteurin einstellen

BERLIN. Das Berliner Arbeitsgericht hat entschieden, daß die Deutsche Welle eine entlassene Redakteurin wieder einstellen muß. Der Auslandssender hatte die palästinensisch-jordanische Journalistin Farah Maraqa wegen antisemitischer und israelfeindlicher Äußerungen in arabischsprachigen Medien gekündigt. Die Richter urteilten jedoch nun, die Vorfälle lägen zu weit zurück. (gb)





Aufgelesen

„Vor fünf Jahren hätte ich die Krawatte auch noch gar nicht in Frage gestellt. Aber jetzt paßt es in die Zeit, daß sich auch auf dem Bild­schirm etwas verändert.“

„Tagesschau“-Sprecher André Schünke im FAZ-Interview zum Ende der Krawattenpflicht in der Nachrichtensendung