© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 46/22 / 11. November 2022

Meldungen

Wrack des Schwesterschiffs der „Wasa“ identifiziert

STOCKHOLM. Weil Gustav II. Adolf von Schweden die Seemacht seines Landes stärken wollte, erteilte er 1625 den Auftrag zum Bau mehrerer großer Kriegsschiffe. Dazu gehörten die beiden dreimastigen Galeonen „Wasa“ und „Äpplet“, die mit ihren mehr als 60 Kanonen zu Prunkstücken der königlichen Flotte avancieren sollten. Die „Wasa“ kenterte dann allerdings schon am 10. August 1628 gleich zu Beginn ihrer Jungfernfahrt wegen konstruktionsbedingter Toplastigkeit. Hingegen lag die „Äpplet“ deutlich stabiler im Wasser, weswegen sich das Schiff nach seiner Indienststellung im Jahre 1629 als ausgesprochen seetüchtig erwies. Schließlich wurde die „Äpplet“ aber 1658 im Krieg Dänemark/Norwegens gegen Schweden vor Stockholm versenkt, um dort eine Unterwasserbarriere zu bilden. Nachfolgend blieb das Schwesterschiff der 1961 geborgenen und nun im Museum befindlichen „Wasa“ verschollen, bis schwedische Taucher Ende 2021 nahe der Insel Vaxholm auf ein riesiges, bislang unbekanntes Wrack stießen. Untersuchungen der Eichenholzreste von dessen Rumpf ergaben jetzt, daß es sich hierbei tatsächlich um die „Äpplet“ handelt (Pressemitteilung der Universität Stockholm vom 25. Oktober 2022). Eine Bergung der Galeone ist allerdings nicht geplant. (ts) 

 www.su.se





Reichsgrafen-Kleinkind starb an Überfütterung

LAUSANNE. Die im 15. Jahrhundert erbaute römisch-katholische Pfarrkirche von Hellmonsödt liegt etwa 15 Kilometer nördlich der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz in der Bergregion des Mühlviertels unweit von Schloß Wildberg, dem langjährigen Hauptsitz der Erbgrafen von Starhemberg. Deshalb birgt das Gotteshaus auch die Familiengruft des Hochadelsgeschlechts. In dieser wurde unter anderem ein nicht gekennzeichneter Sarg gefunden, dessen Holz aus der Zeit um 1600 stammt und der die mumifizierten Überreste eines männlichen Kindes im Alter von zehn bis 18 Monaten enthält. Bei dem Toten handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um Reichard Wilhelm von Starhemberg, welcher 1626 starb. Über den Grund für das Ableben des Knaben berichten deutsch-österreichische Forscher um Andreas Nerlich vom Akademischen Klinikum München-Bogenhausen im Fachblatt Frontiers in Medicine (Online-Ausgabe vom 26. Oktober 2022): Der kleine Reichsgraf war extrem überfüttert worden und dementsprechend schwer adipös und litt zugleich noch unter einem gravierenden Vitamin-D-Mangel, weil man ihn ganz offensichtlich so gut wie nie ins Freie gebracht und dem Sonnenlicht ausgesetzt hatte. (ts)

 www.frontiersin.org





Erste Sätze

Generalleutnant Alexej Dmitrijewitsch Bestschastnow, Leiter der siebten Hauptabteilung des KGB, ging zur Berichterstattung zu Andropow. Die Korridore der Lubjanka waren ihm vertraut, aber er mochte sie nicht.

Michael Boltunow: Terrorprofis. Geschichte der geheimsten KGB-Einheit, Berlin 1994





Historisches Kalenderblatt

11. November 1942: Deutsche Truppen besetzen den bisher freien Teil von Vichy-Frankreich und unterstellen das Gebiet einem deutschen „Befehlshaber Heeresgebiet Südfrankreich“. Das 100.000 Mann starke französische Heer und die Marine wurden umgehend entwaffnet.