© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 47/22 / 18. November 2022

Zitate

„Die Frage nach der Anpassung als Kernfrage der Klimadebatte ist machtpolitisch geprägt. Konzentration auf CO2-Minderung stärkt neben der Uno auch Regierungen, Umweltverbände und Klimaexperten. Anstrengungen zur CO2-Minderung erlauben Regulierungen in vielen Lebensbereichen. Ein Fokus auf Anpassung an Erwärmungsrisiken hingegen würde eine Schwächung ihres Einflusses bedeuten. Anpassung ist Sache von Lokalpolitikern und Ingenieuren, das Thema bietet wenig gesellschaftliches Regulierungspotential. Rufe nach Anpassung werden traditionell aggressiv abgekanzelt, häufig in eine Reihe mit Klimaleugnung gestellt (...). Der Diskurs hat sich in letzter Zeit gefährlich zugespitzt, weil der Zielkonflikt mit der Energieversorgung eskaliert und Anpassung an den Klimawandel erforderlich ist, das Thema aber torpediert wird.“

Axel Bojanowski, Wissenschaftsjournalist, auf seinem Substack-Blog am 13. November





„Jene ‘Unterdrückten’ sind demnach befugt, identitätsbezogene Wahrheiten zu vertreten die substantiell Unwahrheiten, ja sogar Lügen sind. Ihnen gebührt ein epistemologischer Sonderstatus, der sie dispensiert von Wahrheitszwängen und sie obendrein ermächtigt über Schuld und Unschuld anderer zu verfügen. Auf diesem Sonderstatus basiert die antikoloniale Identitätspolitik, hierauf auch die gedächtnispolitisch zugerichteten Bilder von der eigenen kollektiven Vergangenheit, permanent aktiviert von einer unduldsamen Betroffenheitsindustrie.“

Egon Flaig, Emeritus für Alte Geschichte an der Universität Rostock, in der „FAZ“ vom 13. November





„Was heute gegen rechts ‘kämpft’, wird morgen zum Islam konvertieren. Freilich wird man den Moslems zu dieser Gesellschaft dann nicht gratulieren können. Aber daß die Opportunisten, die Feiglinge und die Trottel mitziehen, ist das Risiko aller erfolgreichen Missionsreligionen.“

Michael Klonovsky, Essayist, auf seinem Blog „Acta diurna“ am 13. November





„Es gibt tiefgreifende politische, soziale und kulturelle Hindernisse für den Erfolg einer wirklich konservativen politischen Partei in Großbritannien oder im übrigen Europa:  Politik als ständiger Wahlkampf, die inhärenten Schwierigkeiten, ein Argument für den Konservatismus vorzubringen, die reduzierte Aufmerksamkeitsspanne einer Wählerschaft, die möchte, daß Diskussionen in maximal drei Minuten vorbei sind und selbst dann als eine Form der Unterhaltung präsentiert werden, der lange Marsch durch die Köpfe der Intelligenzija und der Apparatschik-Klasse, all das steht dem Erfolg entgegen. (...) Was wir brauchen, ist tatsächlich ein langer Marsch durch die Köpfe der Intelligenzija, aber in umgekehrter Richtung.“

Anthony Daniels, Autor, in der Herbstausgabe der Zeitschrift „The European Conservative“





„Es stellt sich die Frage, gegen wen die Klima-Blockierer kämpfen? Gegen die Uno nicht, denn dort fühlen sie sich bestätigt. Gegen die Kirchen auch nicht, denn dort werden sie gefeiert. Auch gegen den Berliner Senat nicht, denn der sagt höchstens mal „Du, Du!“ Gegen die Bundesregierung? Auch dort haben die Klimakleber viele Verbündete. Ihr Kampf richtet sich tatsächlich gegen die ganz normalen Leute. (...) Die Klimakleber sind nicht die Enkel von Robin Hoods Enkel, sondern eine grüne Miliz, die den Menschen ein Verhalten aufzwingen will, das sie für richtig hält. Niemand hat sie gewählt. Sie werden von Millionären bezahlt. Sie schwimmen nicht gegen den Strom.“

Gunnar Schupelius, Kolumnist, in der „BZ“  am 13. November