© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 47/22 / 18. November 2022

CD-Kritik: Avantasia – A Paranormal Evening with ...
Mondscheintheater
Thorsten Thaler

Vorhang auf für ein knapp einstündiges Musiktheater aus den Tiefen einer dunklen Anderswelt: „Mitten in der Nacht/ Der Blutmond lächelt/ Schließe dich dem Unsichtbaren an/ Tanze zwischen den Schatten“ weist Tobias Sammet, Mastermind der Band Avantasia, im Einstiegstitel„Welcome to the Shadows“ den Weg durch deren neues Album „A Paranormal Evening with the Moonflower Society“. Zu seiner Gesellschaft gehören wieder bewährte Reisebegleiter wie die Sänger Michael Kiske, Jorn Lande, Ronnie Atkins, Bob Catley, Eric Martin und Geoff Tate. Neu in der Gemeinschaft zu hören sind Ralf Scheepers (Primal Fears) in dem metallischsten Song des Albums, „The Wicked Rule the Night“, sowie Floor Jansen (Nightwish) in der Powerballade „Misplaced Among the Angels“ und in „Kill the Pain Away“, einem rockig-sinfonischen Duett mit Theaterleiter Sammet.

Der Silberling knüpft nahtlos an den Vorgänger „Moonglow“ (2019) an, mit dem das seit gut zwanzig Jahren existierende All-Star-Projekt erstmals Platz eins der deutschen Albumcharts erobern konnte. Wie der 44jährige Tobias Sammet hier erneut Strophen, Bridge, Hookline und Chorus zu einem kompositorisch stimmigen Ganzen geschmiedet hat, zählt zum besten, was das Genre zu bieten hat, beispielhaft nachzuhören in dem Stück „The Moonflower Society“. Den Abschluß dieses „Manifests des Eskapismus“, so der Musiker im Gespräch gegenüber dem Metal Hammer, bildet das verspielte „Arabesque“, eine Nummer zwischen Dudelsäcken und arabischen Klängen.

Avantasia A Paranormal Evening with the Moonflower Society Nuclear Blast 2022

 www.nuclearblast.de

 https://avantasia.com/