© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 47/22 / 18. November 2022

Meldungen

Staatsministerin will einen Kulturpaß einführen 

BERLIN. Kulturstaatsministerin Claudia Roth (67) will einen Kulturpaß für junge Menschen einführen. Mit ihm sollen Jugendliche im Alter von 18 Jahren im kommenden Jahr ein Guthaben von 200 Euro pro Person zum Kauf von Büchern oder auch für den Besuch von Kinos oder Ausstellungen erhalten, erklärte die Grünen-Politikerin vergangene Woche im Haushaltsausschuß des Bundestages. Der Ausschuß bewilligte dafür zusätzliche Ausgaben in Höhe von 100 Millionen Euro. Die Mittel sind jedoch bis zur Vorlage eines konkreten Umsetzungsvorschlags gesperrt. Geplant ist eine eigens eingerichte Online-Plattform. Vorbild für den Kulturpaß ist das Nachbarland Frankreich. Dort gibt es auf Initiative von Staatspräsident Emmanuel Macron den sogenannten „Pass Culture“ mit einem Guthaben von 300 Euro für Achtzehnjährige. Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, erklärte, er halte einen Kulturpaß auch in Deutschland für „grundsätzlich eine gute Idee“. Insgesamt steigt der Kulturetat des Bundes für 2023 um vier Prozent gegenüber dem laufenden Jahr auf 2,39 Milliarden Euro. (tha)





Philosoph Volker Gerhardt erhält den Karl-Jaspers-Preis 

HEIDELBERG. Der Berliner Philosoph Volker Gerhardt wird mit dem diesjährigen Karl-Jaspers-Preis ausgezeichnet. Der 78jährige Seniorprofessor an der Humboldt-Universität erhält die Ehrung am Donnerstag dieser Woche für seine „grundlegenden philosophiehistorischen Arbeiten und seine bedeutsamen systematischen Schriften zu einer in der Existenz verankerten Vernunft“. Gewürdigt werde zudem seine Rolle als „öffentlicher Intellektueller“, mit der er sich in gesellschaftlichen Diskursen zu Wort melde. Gerhardt ist unter anderem Mitherausgeber der Kritischen Gesamtausgabe der Werke Friedrich Nietzsches. Er gehörte dem Deutschen Ethikrat an und ist Mitglied der von Gesine Schwan geleiteten Grundwertekommission der SPD. Vergeben wird der mit 25.000 Euro dotierte Preis von der Universität Heidelberg gemeinsam mit der dortigen Akademie der Wissenschaften und der Stadt. (tha)

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Ausstellung mit Fotografien aus Charkiw 

WOLFSBURG. Das Leid und die Zerstörung in der Ukraine infolge des russischen Angriffskriegs zeigt eine neue Ausstellung im Hoffmann-von-Fallersleben-Museum in Wolfsburg. Präsentiert werden bis zum 14. Dezember großformatige Fotografien aus der Metropole Charkiw. Bis zum Kriegsausbruch am 24. Februar sei das Leben in der ostukrainischen Stadt vergleichbar mit dem Alltag in unserer Region gewesen, teilte die Stadt Wolfsburg mit. Seither prägten massive Zerstörungen das Stadtbild. Dieser Kontrast sei auf eindrückliche Weise auf den Bildern der aus Charkiw stammenden Fotografen Elena Dolzhenko, Kriegsberichterstatterin mit Akkreditierung bei der ukrainischen Armee, und Wladimir Ogloblin zu sehen. Der Eintritt für die Ausstellung mit dem Titel „Charkiw“ ist frei. Initiiert und gestaltet wurde sie vom Verein Freie Ukraine Braunschweig. (JF)

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