© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 47/22 / 18. November 2022

Leserbriefe

Zu: „Zerfallsprozeß eines Gemeinwesens“ von Thorsten Hinz, JF 45/22

Kriminelle Generation

Das geht doch letztendlich ins Kriminelle, siehe auch der Artikel 17 der Charta der Grundrechte der EU, und damit fahren die sogenannten „Aktivisten“ , wie sie verharmlost genannt werden, alles an die Wand. Welch ein Zynismus steckt hinter den Aktionen dieser ungebildeten und kulturlosen Wohlstandskinder mit teilweise verpfuschten Biographien, die in einer Hysterie daherkommen, die sich ständig verschiedener Ängste verschreiben, sei es nun die Klimaerwärmung oder anderes. „Wo die Kultur stirbt, beginnt die Barbarei“, meinte einst Heinrich Böll. Leider drückte sich auch der Bundespräsident in der letzten Woche in bezug auf das Wort „Widerstand“ mehrdeutig aus.

Markus Speer, Pforzheim




Klimahölle mit UN-Generalsekretär

António Guterres, seines Zeichens UN-Generalsekretär, reiht sich unter die Unglückspropheten ein. Mit seiner Warnung vor der Klimahölle übertrumpft der Spitzenpolitiker die Warnungen seiner Kollegen und qualifiziert sich damit zum Hohepriester der neuen Klimareligion. Sein Engagement dürfte Konsequenzen haben. Zwar ist es einerseits albern, von der langsamen Erwärmung der Erdoberfläche gleich auf den Weltuntergang zu schließen, andererseits könnten die Warnungen sich als nützlich erweisen, um die Energiepolitik weltweit in die richtige Richtung zu lenken. Einen entsprechenden und möglicherweise bahnbrechenden Hinweis verdanken wir der Mitbegründerin der Klimareligion, nämlich Greta Thunberg. Sie hat sich für die friedliche Nutzung der Kernenergie und damit für den Energiemix zusammen mit den „erneuerbaren“ eingesetzt. Wie dieses Plädoyer in Deutschland aufgenommen wird, ist global gesehen unerheblich, denn es hat sich inzwischen gezeigt, daß die Welt nicht bereit ist, am deutschen Wesen zu genesen. Um die Erwärmung der Erdoberfläche zu verlangsamen, sollten die fossilen Energieträger schrittweise durch Kernenergie ersetzt werden, so daß Wohlstand und Industrialsierung nicht gefährdet werden. Als alternativlos erweist sich daher unter anderem der Bau neuer und weiterentwickelter Kernkraftwerke, wobei neben der Kernspaltung auch die Kernfusion berücksichtigt und weiterhin erforscht werden sollte.

Dipl.-Phys. Reinhard Wolf, Großkrotzenburg






Zu: „Was an der Impflüge dran ist“ von Mathias Pellack, JF 45/22

Ein Beitrag, der uns alle bewegen sollte

Ein sachlicher, informativer Artikel, der uns alle bewegen sollte: Die maßlose Diskriminierung von Menschen, die sich nicht impfen lassen wollten, die Beleidigungen und Degradierung zum Sündenbock, die Sie in Ihrem Artikel übersichtlich auflisten: Spätestens jetzt wissen alle des Lesens Kundige, daß dies eine üble Nachrede ohne Daten, Fakten und Hintergründe gewesen ist. Wer waren die Hauptverantwortlichen für diese Spaltungsversuche der Gesellschaft? Gibt es eine Entschädigung, vor allem für diejenigen, die schweren wirtschaftlichen Schaden durch die Ausgrenzung erlitten haben? Der seelische Schaden, den zahlreiche Menschen auch durch die Stigmatisierung im Familien- und Freundeskreis erlitten haben, ist sicher nicht mit Geld und guten Worten zu kompensieren. Ich habe die Hoffnung, daß Medien wie die JUNGE FREIHEIT zur Aufklärung dieser Fragen beitragen.

Sylvia Sobel, Berlin-Lichtenrade




Gewagtes Fazit zur Covid-Impfkampagne

Hierzu habe ich einige Anmerkungen zu machen: Eine zusammenfassende Bewertung der Covid-Impfkampagne ist ein gewagtes Unterfangen. Daß ein kaum vorhandener Fremdschutz überhöht und darauf die unsägliche, schwach begründete 2G-Ausgrenzungspolitik aufgesetzt wurde, das wurde deutlich gemacht. Nicht überzeugt hat mich die Sicherheitsbewertung der Covid-Impfstoffe, vor allem der Satz „Die Impfstoffe sind auch nicht gefährlicher als andere“. Das paßt nicht zur Aussage von 81 Wissenschaftlern (publiziert auf der Netzseite: https://7argumente.de) gegen eine Impfpflicht. 

In dieser Erklärung wird darauf hingewiesen, daß – um die „Nebenwirkungsinzidenzen der Covid-19-Impfstoffe in Relation zu anderen Impfstoffen zu setzen“ – sich ein „Vergleich mit der Grippeschutzimpfung“ anbiete, da diese ebenfalls vorwiegend an Erwachsene verabreicht wird, mit dem Ziel, ältere und vulnerable Personen zu schützen. Hierzu wird auf die Datenbasis der gemeldeten Nebenwirkungsverdachtsfälle für die Grippeschutzimpfung der EudraVigilance-Datenbank verwiesen. Die Wissenschaftler kommen zu dem Schluß, daß das „Risiko einer schweren Nebenwirkung einer einzelnen Dosis Covid-Impfstoffs gegenüber der Grippeschutzimpfung um einen Faktor 20 erhöht ist, das Risiko für eine tödliche Nebenwirkung um einen Faktor 16.“

Dipl.-Ing. Thomas Motz, Obertraubling




Oberflächlich und enttäuschend

Der Artikel war für mich sehr oberflächlich und enttäuschend. Es stimmt einfach nicht, daß man den Menschen nicht versprochen hat, daß die Genspritze vor Ansteckung und Weitergabe des Virus schützt. Noch heute steht auf der Biontech-Internetseite: „Dadurch wird eine Replikation und Ausbreitung im menschlichen Körper und Übertragung auf andere Personen verhindert.“ Außerdem sollte der Impfstoff keine Nebenwirkungen haben laut Lauterbach. Viele Bekannte haben sich darauf verlassen und wundern sich, daß sie trotz Mehrfachspritzen teilweise zum wiederholten Male Corona haben. Ich hätte mir da schon ein bißchen mehr Aufklärung gewünscht. Berichte von EMA, RKI und Co. sind für mich nicht vertrauenswürdig!

Rosemarie Löffler, Badenweiler




Immerhin stimmt das Fazit

In Ihrem Artikel schreiben Sie zur Frage „Gibt es viele Todesfälle durch die Impfung“: „Die deutschen Daten sagen nein“ und beziehen sich auf Daten des Paul-Ehrlich-Instituts. Ist Ihnen nicht bekannt, daß nur circa 5 bis 6 Prozent der Impfnebenwirkungen überhaupt gemeldet werden? Was aus meiner Sicht als Allgemeinarzt noch bedeutsamer ist, ist die Tatsache, daß seit Einführung der genbasierten Covid-Impfungen eine sehr deutliche Übersterblichkeit zu verzeichnen ist. Bisher habe man keine Erklärung für dieses Phänomen finden können. Seltsam! Es hat nämlich im Jahr 2021 keine wesentlichen Veränderungen im Vergleich zu den Vorjahren gegeben, so daß die Impfung durchaus als Alleinstellungsmerkmal zu betrachten ist. Sie schreiben, dem Paul-Ehrlich-Institut seien 300.000 Verdachtsfälle auf Nebenwirkungen gemeldet worden, davon 3.023 mit tödlichem Verlauf. Daß hier bei nur 120 Fällen ein ursächlicher Zusammenhang bestanden haben soll, dürfte nur eine Schätzung des Institus sein! Wir wissen ja, daß man in dieser Frage sehr bemüht ist, nach Kräften herunterzurechnen. Sind denn etwa alle gemeldeten Todesfälle obduziert worden? Bei einer Meldequote von nur fünf Prozent wäre realistischerweise von circa 60.000 Menschen in Deutschland auszugehen, die im zeitlichen Zusammenhang mit der Covid-Impfung zu Tode kamen! Ihre Behauptung, die Impfstoffe seien auch nicht gefährlicher als andere, ist damit schlicht falsch. Immerhin, Ihr Fazit stimmt: Es handelt sich um eine Impflüge!

Hermann Stünkel, Burgdorf




Ein von der Ärzteschaft betrogenes Volk

Es ist inzwischen bekannt, daß nur ein Bruchteil (vielleicht ein Prozent) der Impfschäden und der Todesfälle nach einer Covid-Impfstoff-Injektion dem Paul-Ehrlich-Institut mitgeteilt werden. Die meisten Ärzte leugnen bei Vorkommnissen jeden Bezug zu einer Impfung. Es gibt ärztlicherseits zwei Standardsätze: „Das hat mit der Impfung nichts zu tun“ (auch bei Todesfällen) und „Seien Sie froh, daß Sie geimpft sind, sonst wären Sie noch schwerer erkrankt oder gar gestorben.“ An vielen Menschen aus meinem Bekanntenkreis habe ich bereits nach deren erster Impfung negative gesundheitliche Folgen feststellen müssen. Leider glauben die meisten immer noch den Ärzten und leugnen somit einen Zusammenhang zwischen ihrem gesundheitlichen Leiden und ihrer Corona-Impfung. Ein durch ihre eigenen Ärzte betrogenes Volk – welch ein Drama!

Oskar Schmitt, Rimpar






Zur Meldung: „Claudia Roth will Bibelzitat auf Schloß überblenden“, JF 45/22

Parteiprogramm statt Bergpredigt

Wenn ein Monarch im 19. Jahrhundert sich mit einem Bibelzitat zu seinem Glauben bekennt, ist das ein historisches Faktum, über das den Atheisten von heute kein Verfügungsrecht zusteht. Auch wenn es den Grünen nicht paßt, bleibt unser Leben weiterhin von der christlichen Tradition geprägt. So geht etwa deren Humanitätsdrang in Sachen „Flüchtlinge“ letztlich auf die christliche Nächstenliebe zurück und ließe sich ohne die uns allen eingepflanzte Caritas nicht realisieren. Beispielhaft ist auch der sofortige Wiederaufbau der Kathedrale Notre-Dame de Paris im streng laizistischen Frankreich aus Mitteln der Republik, trotz aller antiklerikalen Strömungen. Europa ist eben ohne Christentum undenkbar. 

Was hätten die Grünen uns denn an Stelle von christlicher Ethik und Kultur anzubieten? Das Parteiprogramm statt der Bergpredigt, Robert Habeck als Welterlöser oder Ricarda Lang als Beleg für das Brotwunder? Wer einen schlichten Bibeltext nicht respektieren will, kann auch andere Zeugnisse des Christentums nicht dulden. Um nur einmal die Kunstgeschichte zu bemühen, so legen beispielsweise Het Lam Gods der Gebrüder van Eyck, der Isenheimer Altar des Matthias Grünewald oder auch die Christustrilogie des Mihály Munkácsy in noch viel stärkerer Weise Zeugnis für Jesus Christus ab als die Inschrift auf der Kuppel des Berliner Stadtschlosses, und wie diese weltweit Zehntausende hochrangiger Kunstwerke. Müssen jetzt alle überblendet und kontextualisiert werden? Unser Grundgesetz von 1949 beruft sich in seiner Präambel ausdrücklich auf den christlichen Gott, nicht auf Allah. Muß nun das Grundgesetz grün kontextualisiert werden?

Adolf Frerk, Geldern






Zu: „Falsch gerechnet“ von Michael Limburg, JF 45/22

Klimaneutrale Hungersnöte

Das Leben ist ein Oxydationsvorgang. Der Mensch atmet Sauerstoff ein und CO2 aus. Die Weltbevölkerung wächst immer mehr und somit auch der Bedarf an Nahrungsmitteln. Vegan ernähren kann sich nur ein wohlhabender, meist „grüner“ Wähler. Um der grünen Weltanschauung gerecht zu werden, müßten große Teil der Weltbevölkerung hungern.

Rosemarie Killermann, Hechendorf






Zu: „Extremisten gegen Faulhaber“ von Konrad Löw, JF 45/22

Die Kirche damals und heute

Professor Andreas Wirsching beschreibt treffend die Möglichkeiten und Grenzen katholischer Kritik an der NS-Diktatur, scheint diese aber aus heutiger Sicht zu beurteilen, in der kirchliche Stellungnahmen gegenüber der Politik, anders als in der NS-Diktatur, nicht existenzgefährdend sind. Man kann durchaus der Ansicht sein, daß die Kirche sich damals zu wenig gegen die NS-Politik eingemischt hat – während heute, je nach eigenem politischen Standort, der Eindruck entstehen könnte, die Kirche mische sich zu sehr in die Tagespolitik (partei-)politisch ein.

Dr. Wolfram Ender, Eschershausen






Zum Leserbrief: „Schlicht ein Verfassungsbruch“ von Prof. em. Karl-Heinz Kuhlmannn, JF 45/22

Asyl mit Taschenspielertrick

Dieser sehr gute Leserbrief ist um einen Hinweis zu ergänzen aus dem Werk von Urs Bernetti („Das Deutsche Grundgesetz. Eine Wertung aus Schweizer Sicht.“ Verlag Neue Visionen, Schweiz 1994). Der ursprüngliche Gedanke war, das Asylrecht den verfolgten Deutschen zuzuerkennen, wie es auch aus der früheren Fassung des GG-Artikels 16a hervorgeht. „Kein Deutscher darf an das Ausland ausgeliefert werden. Politisch Verfolgte genießen Asylrecht.“ Dieser Satz ist an den vorigen angebunden und besagt, verfolgte Deutsche haben Asylrecht, wie auch aus den Aufzeichnungen des Parlamentarischen Rates von 1948/49 hervorgeht. 

Im neuen Asylrecht (16a/1) heißt es nun: „Politisch Verfolgte genießen Asylrecht“ – der Satz ist derselbe geblieben, aber jetzt ist er losgelöst von dem Verbot, Deutsche an das Ausland auszuliefern. Jetzt steht das Asyl auch gerade Fremden zu. Jetzt ist der jahrzehntelange Mißbrauch des Asylartikels durch die Staatsführung nachträglich durch den Taschenspielertrick legalisiert, der darin besteht, daß man dem Asylrecht einen eigenen Artikel gab. (Bernetti ebd. S. 29).

Dr. Rosemarie Klotz-Burr, Ölbronn






Zu: „Geschützte Ideologie“ von Paul Leonhard, JF 43/22

Ein phantastisches Mosaikbild

Sieht man von der unverkennbaren DDR-Identität ab, ist der Inhalt für jede Staatsform als zukunftsweisender Appell geeignet: Eifrige Schüler mit ihrem Lehrer, gut Ausgebildete, die der Wissenschaft frönen und dem Frieden dienen, ernsthaft blickende Arbeitskräfte beim Besprechen ihrer Aufgabe. Für die hochentwickelten Industrieländer eine Mahnung, wie es bleiben sollte, für die Dritte Welt ein Hinweis, wie man zu etwas kommt. Gut, daß der vielgeschmähte Kapitalismus diese auch künstlerisch anspruchsvollen Bilder für die Zukunft bewahrt.

Wolfgang Münch, Eberbach am Neckar