© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 47/22 / 18. November 2022

Haltungsnote
„Bekenntnis zu meinen Wurzeln“
Gil Barkei

Wenn man sich schon auf das Spielchen mit den Doppel- und Dreifachstaatsangehörigkeiten einläßt, dann doch bitte mit Menschen, denen glaubhaft wirklich etwas an Deutschland liegt. 

Neu-Landsmann Terence Hill scheint so jemand zu sein; und wenigstens zirkuliert – im Gegensatz zu manch anderen Kandidaten – in den Adern des Italowestern-Kultschauspielers tatsächlich deutsches Blut: „Meine wundervolle Mutter und damit auch meine Muttersprache waren immer prägend für mich. Ich bin glücklich, daß ich nun diesen Ausweis habe“, schwärmt der 83jährige gegenüber der Bild-Zeitung, nachdem ihm vergangene Woche im deutschen Konsulat in Los Angeles die Papiere der Bundesrepublik überreicht wurden. „Es ist auch Bekenntnis zu meinen Wurzeln.“ Denn Mario Girotti, wie der Sohn einer Deutschen und eines Italieners mit bürgerlichem Namen heißt, wurde zwar 1939 in Venedig geboren, verbrachte aber ab 1943 zwei Jahre seiner Kindheit in Lommatzsch bei Dresden, bevor er mit seiner Familie vor den Russen floh. „Ich kann sagen, daß ich ein Sachse bin“, bekannte der Revolverheld mit den stahlblauen Augen daher schon vor vier Jahren voller Stolz, als „Sachsen-Bashing“ bereits en vogue war. 

Bleibt zu hoffen, daß der Bud-Spencer-Buddy, der auch den US-amerikanischen und italienischen Paß besitzt, sich nun wieder öfter in Deutschland aufhält.