© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 48/22 / 25. November 2022

Meldungen

BASF: „Gaspreise dreimal so hoch wie in den USA“

LUDWIGSHAFEN. Die BASF sieht die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie in großer Gefahr. „Im dritten Quartal schrumpfte der europäische Chemiemarkt um sechs Prozent“, erklärte Vorstandschef Martin Brudermüller im Handelsblatt. Gleichzeitig müsse man eine „überbordende Regulierung“ beim EU-Klimakonzept „Green Deal“ bewältigen. Investitionen könnten sich in die USA verlagern, warnte der 61jährige Chemiker: „Was spricht eigentlich noch für Investitionen in Europa?“ Es gebe schon jetzt „7.100 Seiten an Regulierung für die Chemieindustrie“ und es sei „eine Illusion zu hoffen, mit Staatsgeld durch die Energiekrise zu kommen“. Der Großteil der Einsparungen resultiere aus Produktionsabschaltungen, etwa bei der Ammoniak- und Acetylenherstellung. Man rechne damit, daß die Gaspreise „allein aufgrund der höheren Kosten für LNG in Eu­ropa längerfristig etwa dreimal so hoch sein werden wie in den USA. Und im Mittleren Osten sind die Konditionen noch deutlich günstiger“, so Brudermüller. Es stelle sich nun die Frage, ob „Basisprodukte langfristig noch in Europa und Deutschland wettbewerbsfähig hergestellt werden können“. (fis)

 www.basf.com





Hauptstadtflughafen BER auf teurem Schrumpfkurs

BERLIN. Das im Februar 2021 coronabedingt geschlossene Terminal 5 des Hauptstadtflughafens BER geht nicht wieder in Betrieb. Das teilte BER-Chefin Aletta von Massenbach mit. Die Flughafengesellschaft rechne für 2023 nur mit einem Wachstum von 18,6 auf 26 Millionen Passagiere. 2019, im letzten Jahr vor Corona, wurden an den damaligen Flughafenstandorten Tegel (TXL) und Schönefeld (SXF) zusammen noch 36 Millionen Fluggäste abgefertigt. Um eine BER-Pleite zu verhindern, müssen die staatlichen Eigner Berlin und Brandenburg (je 37 Prozent) und der Bund allein bis 2026 etwa 2,4 Milliarden Euro an Subventionen bereitstellen. Der halbstaatliche Flughafen Frankfurt machte nach 658 Millionen Euro Verlust (2020) schon im vergangenen Jahr wieder 83 Millionen Euro Gewinn. (fis)

 corporate.berlin-airport.de





Lufthansa-Gruppe plant 20.000 Neueinstellungen

KÖLN. Nach dem Stellenabbau in der Corona-Krise und trotz der Klimadiskussion plant die Lufthansa europaweit 20.000 Neueinstellungen. Das MDax-Unternehmen, zu dem auch Austrian und Brussels Airlines, Eurowings und Swiss gehören, blicke „voller Ambitionen in die Zukunft“, erklärte Personalvorstand Michael Niggemann. „Menschen, Kulturen und Volkswirtschaften auf nachhaltige Weise zu verbinden ist unser Antrieb.“ Stellenangebote gebe es in mehr als 45 Berufen, gesucht würden vor allem Techniker, IT-Spezialisten, Juristen, Piloten und Flugbegleiter. Der Lufthansa-Konzern hat derzeit 107.000 Beschäftigte. (fis)

 lufthansagroup.careers/de





Zahl der Woche

Im Oktober sind 92.954 Menschen in Deutschland gestorben. Diese Sterbefallzahl liegt um 19 Prozent (14.560 Tote mehr) über dem mittleren Wert (Median) der Jahre 2018 bis 2021 für diesen Monat. Seit Januar lagen die Sterbefallzahlen um bis zu zwölf Prozent über den Vergleichsjahren. Die größte Abweichung gab es bislang im Juli: Da gab es 85.613 Todesfälle – 9.458 mehr als im Schnitt der Vergleichsjahre und 16 Prozent mehr als im Juli des ersten Coronajahrs 2020. Quelle: Statistisches Bundesamt