© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 48/22 / 25. November 2022

Frisch gepreßt

US-Wahlen. Dinesh D’Souza ist ein US-amerikanischer Bestsellerautor und dort einer der bekanntesten Journalisten. In den achziger Jahren war er politischer Berater der Regierung von Ronald Reagan, allerdings wurde D’Souza 2014 auch wegen illegaler Parteispenden für die Republikaner verurteilt. In seinem aktuellen Buch „2.000 Mules“ (2.000 Maultiere) analysiert er die US-Wahlen von 2020, bei denen der Republikaner Donald Trump seinem demokratischen Herausforderer Joe Biden unterlag. Im Fokus des Buchs stehen Aktivisten der „Maultiere“, benannt nach dem Symboltier der Demokraten, die große Mengen an Stimmzetteln einsammeln, um diese über einen Wahlbezirk verteilt in Briefkästen einzuwerfen, die eigens für die Wahlen aufgestellt wurden. Der Autor deckt Unregelmäßigkeiten auf, beispielsweise den Umstand, daß bei den Briefwahlen erheblich weniger ungültige Stimmen gezählt wurden, als statistisch erwartbar wäre. Auch Verstorbene hätten gewählt. Zudem schildert D’Souza die Parteilichkeit der meisten Medien und kritisiert seine Kollegen dafür, die Möglichkeit eines Wahlbetrugs von Anfang an ausgeschlossen zu haben. „Lassen Sie uns ganz offen sprechen: Die Betrügerei findet einzig zugunsten einer Seite statt, nämlich der Demokraten“, schreibt er dazu. Dabei ist es nicht ganz leicht für den Leser, bei seiner präsentierten Fülle an Informationen und Zahlen die Übersicht zu behalten. (st)

Dinesh D´Souza: 2.000 Mules. Sie dachten, wir würden ihnen nicht auf die Schliche kommen. Sie haben sich geirrt. Kopp Verlag, Rottenburg 2022, gebunden, 267 Seiten, 22,99 Euro





Kulturrevolution. Herkömmliche Revolutionen waren zur Durchsetzung ihrer Ziele in der Regel auf physische Gewalt angewiesen. Die Kulturrevolution hingegen vollzieht sich meist nur auf Grundlage einer Unterjochung des Geistes. Das moderne Deutschland liefert hierfür ein bildhaftes Beispiel. Vor unseren Augen erleben wir eine Zerstörung von Wirtschaft, Kultur, Sitten, Bräuchen, Traditionen und Familie, und das alles ohne die Notwendigkeit eines physischen Zwanges. Der freie Journalist und Lyriker Wendelin Schlosser sieht das Wort „Moral“ als eine eindeutige Triebfeder hinter diesen destruktiven Prozessen in Deutschland. Er beschreibt, wie „Moral“ frühere kulturrevolutionäre Kampfbegriffe wie „Freiheit“ und „Gleichheit“ ersetzt und als Fassade für die Selbstgeißelung Deutschlands instrumentalisiert wird. Schlosser nimmt dabei häufig historisch Bezug auf den DDR-Sozialismus. Durch die Integration von provokanten Gedichten und mit seinem etwas saloppne Schreibstil gibt er dem Werk immerhin einen guttuenden satirischen Dreh. (wis)

Wendelin Schlosser: Kulturrevolution – Haß auf das Normale. August von Goethe Literaturverlag, Frankfurt am Main 2022, broschiert, 258 Seiten, 19,80 Euro