© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 48/22 / 25. November 2022

Haltungsnote
Es werde Licht
Gil Barkei

Was wäre die Adventszeit ohne heimelig festlich beleuchtende Alt- und Innenstädte? Geschmückte und erhellte Tannen, Gassen und Christkind-Dekorationen gehören vielerorts zur Weihnachtszeit dazu wie Glühwein, Holzbuden und frischer Stollen. Doch angesichts von Inflation, Sanktionsregime und Umweltwahn explodieren Kosten und moralische Erziehungsgranaten. Die Deutsche Umwelthilfe rief bereits vor dem Start der kalten Jahreszeit zum Verzicht auf die traditionelle Weihnachtsbeleuchtung auf. „Angesichts des Kriegs in der Ukraine, der Energieknappheit, aber auch aus Gründen des Klimaschutzes sollten wir einmal innehalten“, erhob Geschäftsführer Jürgen Resch gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland den volkspädagogischen Zeigefinger. Ein illuminierter Baum pro Stadt müsse reichen. „Winterfest“ rustikal. Doch eine Stadt, in der die Lichter nicht ausgehen, ist Duderstadt. Und das dank Ehrenbürger und Familienunternehmer Hans Georg Näder. Der geschäftsführende Gesellschafter der ortsansässigen Ottobock-Firmengruppe, Weltmarktführer in Sachen Prothesen, möchte seiner niedersächsischen Geburtsgemeinde etwas zurückgeben und hat der mittelalterlich geprägten Stadt mit den mehreren hundert Fachwerkhäusern die komplette Weihnachtsbeleuchtung spendiert – und das noch über den Jahreswechsel hinaus. Frohen ersten Advent kann man da nur wünschen.