© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 50/22 / 09. Dezember 2022

Nationale Strategie gegen Antisemitismus
Den Haß auf Israel im Gepäck
Laila Mirzo

Das neue Aktions-Retorten-Kind der Bundesregierung heißt „NASAS“ und meint die erste „Nationale Strategie gegen Antisemitismus und für jüdisches Leben“. Ziel dieses Vorhabens ist das Sichtbarmachen jüdischen Lebens mit all seinen Facetten und die Bekämpfung des Judenhasses. Des Pudels Kern sucht man bei so viel Aktionismus jedoch vergebens: den islamisch-motivierten Judenhaß.

Den Vätern dieses Strategie-Papiers scheint es nicht bewußt zu sein, daß es für Juden vielerorts lebensgefährlich werden kann, wenn sie als solche erkennbar sind. Wer mit Kippa oder Davidstern-Kette das Haus verläßt, muß in vielen Stadtvierteln Deutschlands mit Ressentiments rechnen. Beleidigungen und körperliche Übergriffe nehmen stetig zu. Allein im Jahr 2021 hat die Polizei 3.027 antisemitische Straftaten registriert. Die Dunkelziffer mag noch erschreckender sein.

Häufig müssen jüdische Schüler die Schule wechseln, da sie von vorwiegend muslimischen Mitschülern drangsaliert werden. Eine nationale Strategie gegen muslimischen Judenhaß wäre eine ehrliche Initiative für jüdisches Leben in Deutschland gewesen. Solange Deutschland Hunderttausende muslimische Migranten unkontrolliert ins Land läßt, die als Gastgeschenk unverhohlenen Juden- und Israel-Haß im Gepäck haben, sind solche Alibi-Aktionen nichts als eine hilflose Übersprungshandlung.






Laila Mirzo ist Chefredakteurin der „Jüdischen Rundschau“.