© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 50/22 / 09. Dezember 2022

Zitate

„Bei jenen, die das Vertrauen in die vermeintlichen Eliten verloren haben oder diesen Vertrauensverlust bewirtschaften, liest sich immer häufiger die These von einem Transhumanismus als ideologische Motivation sinister Projekte. Insbesondere Klaus Schwab dient dabei als Archetyp einer invasiven Umgestaltung des Menschen wider die Natur durch technokratische Eliten. (...) Klaus Schwabs Hybris, seine Selbstüberschätzung, liegt jedoch nicht in tollkühnen Plänen, riskanten Experimenten oder übermenschlichen Ideen, sondern im wichtigtuerischen Ausbreiten von ‘Weltproblemen’ angesichts der erbärmlichen Realität seiner hofierten ‘Stakeholder’: privilegierte Funktionäre, weltfremde Akademiker, Fiat-Vermögende mit Geltungsdrang – überwiegend entropische Energiesauger und gewiß keine Transhumanisten.“

Rahim Taghizadegan, Ökonom und Rektor des Scholariums in Wien, in der Dezember-Ausgabe der Zeitschrift „Eigentümlich frei“





„Es gibt keine realistischen Optionen in der Ukraine. Wir sind am Arsch. Die Situation ist dazu bestimmt, weiter zu köcheln und beide Seiten werden weiter eskalieren. (...) Diplomatie ist ein sehr wichtiges Element der Außenpolitik und viele amerikanische Politiker scheinen das vergessen zu haben. Schlimmer noch: viele Menschen im Westen setzen Diplomatie mit Appeasement gleich, was bemerkenswert dumm ist. (...) Beide Seiten werden also diesen Konflikt ausfechten.“

John Mearsheimer, Politikwissenschaftler, im Podcast des Blogs „unherd“ am 30. Dezember





„Der Ausnahmezustand ist Dauerzustand geworden. Es hat sich eingebürgert, eine Politik der leicht zu schürenden Angst zu verfolgen (...). Corona war ein ebensolcher Fall. Der verängstigte Bürger nahm die Grundrechts-eingriffe verblüffend gleichmütig hin. Wer sie kritisch sah, wurde gesellschaftlich stigmatisiert, als ‘Querdepp’ und Nazi verunglimpft und wurde sogar zum Beobachtungsobjekt des Verfassungsschutzes. Auch die Medien hatten sich überwiegend zu regierungstreuen Verlautbarungsorganen machen lassen und freuten sich, von der Politik als Teile einer sogenannten ‘Verantwortungsgemeinschaft’ wahrgenommen zu werden. (...) Inzwischen werden die Schäden sichtbar, an der Jugend, an den vereinsamten Alten, aber auch an der Gesellschaft insgesamt, die sich spalten ließ.“

Fatina Keilani, Redakteurin, in der „Neuen Zürcher Zeitung“ vom 1. Dezember






„Der deutsche Konservatismus ist intellektuell marginalisiert (...). Er orientiert sich an geistigen Fragmenten vergangener Epochen und Staatsformen; das Ganze ist ein nostalgischer Tanz. Wenn es einen lebendigen Konservatismus gäbe, würde er sich mit der Zukunft beschäftigen.“

Thomas Fasbender, Publizist, in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Wir selbst“





„Für die globale Wirtschaftselite ist der Staat als Akteur ein gewünschter Partner. Er schreibt mit seinen Plänen die Ziele vor. In Deutschland reicht ein Blick auf die durch staatliche Vorgaben erzwungene abrupte Wende zur Elektromobilität, auf die Energiepolitik, die rigoros den Umbau zu Wind- und Sonnenergie erzwingt und dafür die Deindustrialisierung in Kauf nimmt; auf ein ‘ökologisches’ Regelkorsett für die Landwirtschaft, das bäuerliche Familienbetriebe zerstört; und auf eine Gesundheitspolitik, die in der Corona-Pandemie mit dem Segen des Verfassungsgerichts grundlegende Freiheitsrechte per Verordnung abschafft.“

Carsten Germis, ehemaliger FAZ-Wirtschaftsredakteur, in der Winter-Ausgabe der „Trumult“