© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 50/22 / 09. Dezember 2022

Meldungen

AKWs erhalten, Fracking und neue Gaspipelines

MÜNCHEN. Fünf namhafte Wirtschaftsexperten sehen den deutschen Wohlstand in Gefahr und haben daher „eine neue Strategie in der Energiepolitik“ verlangt. „Angesichts der erheblichen Unsicherheit über die weitere Entwicklung ist es von zentraler Bedeutung, die Stromversorgung breit aufzustellen und nicht leichtfertig Optionen aus der Hand zu geben“, erklärten die Unternehmer Roland Berger, Christoph Theis und Peter-Alexander Wacker sowie Ifo-Chef Clemens Fuest und sein Vorgänger Hans-Werner Sinn (ifo Schnelldienst 12/22). Die AKWs sollten erst abgeschaltet werden, „wenn erprobte und leistungsfähige Anlagen zur Stromerzeugung zur Verfügung stehen“. Stattdessen sollte Deutschland mit Partnerländern kooperieren, „die bereit sind, mit ihrer Kernkraft zur Minderung der durch Dunkelflauten entstehenden Probleme beizutragen“. Für „die Bewahrung Deutschlands als Industriestandort“ sei zudem „eine sichere und preislich wettbewerbsfähige Gasversorgung“ notwendig: „Ein Weg dahin wäre der Ausbau der heimischen Gasförderung in Deutschland und Europa durch Fracking.“ Wichtig sei zudem der zügige Ausbau von Gaspipelines nach Norwegen und Großbritannien sowie zu den südlichen Anrainern des Mittelmeerraums. (fis)

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Ukraine-Wiederaufbau: 750 Milliarden Dollar nötig

WARSCHAU/KIEW. Die polnische Finanzministerin Magdalena Rzeczkowska schätzt die Wiederaufbaukosten der Ukraine auf 750 Milliarden Dollar. „Das kann natürlich noch mehr werden, weil die Bombardierungen und die russische Aggression ja weitergehen“, erklärte die 48jährige frühere Chefin der polnischen Steuerverwaltung im Handelsblatt. Da die Ukraine EU-Mitglied werde, gehe es dabei um das „Build-back-better-Prinzip“, also den Wiederaufbau nach EU-Standards bei Klimaschutz und Energieeffizienz. Dazu könnten eventuell auch eingefrorene russische Vermögenswerte im Umfang von etwa 350 Milliarden Dollar genutzt werden: „Natürlich gibt es einige rechtliche Probleme, aber ich denke, daß sie gelöst werden“, meinte Rzeczkowska. (fis)