Nach coronabedingter Unterbrechung fand die internationale Landmaschinenmesse SIMA Ende November endlich wieder statt. Doch die Besucherzahlen enttäuschten: Statt 240.000 wie im Jahr 2019 kamen nur 153.000 Gäste auf das große Ausstellungsgelände in Villepinte nördlich von Paris. Viele größere Aussteller blieben fern, andere verkleinerten ihre Stände. Unter den vorgestellten Neuheiten befand sich der beliebte Teleskoplader T4512e von Weidemann, der voll elektrifiziert wurde. Doch die Lithium-Ionen-Batterie mit einer Kapazität von 18 oder 28 Kilowattstunden und die Steuerelektronik machen den Stapler mit 4,50 Metern Hubhöhe und 1,25 Tonnen Nutzlast teurer. Doch die höheren Anschaffungskosten „amortisieren sich nach einiger Zeit“, verspricht die hessische Firma – und das „zero emission Produkt“ schone schließlich sowohl den Fahrer als auch den wertvollen Tierbestand gleichermaßen. Die Traktoren fahren aber weiter mit Diesel, auch die schmalspurigen für den Obst- und Weinbau von Case IH. Der 120-PS-Antrieb hat selbstverständlich eine Abgasentgiftung.

Mit Hochspannung werden unerwünschte Ackerpflanzen wie Disteln bei Kontakt vernichtet.

New Holland und Dasso präsentierten das XPR-Konzept zur elektrophysikalischen Unkrautbekämpfung in Reihenkulturen – eine Alternative zu Chemie, Feuer und Handarbeit. Mit bis zu 7.000 Volt Hochspannung werden unerwünschte Pflanzen wie Disteln bei Kontakt vernichtet. Bislang gab es die technologische Innovation nur für Rasen- und Rebflächen. Das neue Modell für Äcker soll 2023 eine Testphase durchlaufen und 2024 auf den Markt kommen. Man darf gespannt sein, ob sich dann die Insektenschützer noch zu Wort melden. Doch nur mit Handarbeit lassen sich die nötigen Aufgaben großflächig nicht erledigen. Die nächste SIMA ist für den 24. bis 28. November 2024 angekündigt. Zuversicht scheint sich in der Branche zu halten, denn Landwirtschaftsmaschinen sind kein Luxusgut, sie werden in Boom- wie Krisenzeiten immer gebraucht.