Die Berliner Verwaltung ist schlagkräftig und effektiv – vor allem, wenn es um Politische Korrektheit geht. So machte jüngst der von der Grünen Stefanie Remlinger regierte Bezirk Mitte kurzen Prozeß auf einem Kinderspielplatz im Monbijouparkt, einen Steinwurf von der Museumsinsel entfernt. Auf einem Holzspielgerüst in der Anmutung eines Schlosses prangte auf einem Türmchen ein lilafarbenes Kreuz. Obwohl dies explizit auf Kinderwünsche – „funkendes Kreuz und Stern auf den Türmen“ – zurückging, die in der zweijährigen Planungs- und Bauphase (dit is Berlin!) Berücksichtigung fanden, wurde jetzt auf kleinem Dienstweg das hölzerne Kreuz durch eine orange-rote Katze ersetzt, wie die B.Z. vergangenen Sonnabend berichtete. „Da die bisher verwendeten Applikationen von einigen Bürgern religiös interpretiert wurden, haben wir uns kurzerhand dafür entschieden, die Elemente austauschen zu lassen“, ließ Bürgermeisterin Remlinger ausrichten, so sei auch ein „kindlicher Bezug klar zu verstehen“. Immerhin wurde in diesem Kontext konsequenterweise auch der an eine Kreml-Turmspitze erinnernde rote Sowjetstern vom anderen Spielplatzturm gesäubert, welcher nun von einem stilisierten Berliner Fernsehturm gekrönt wird.