© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 52/22 - 01/23 / 23. Dezember 2022

Meldungen

Höhere Kassenpreise für Kinderarzneimittel

BERLIN. Angesichts von Lieferengpässen bei 330 Medikamenten sollen die Gesetzlichen Krankenkassen künftig mehr für bestimmte Pharmaprodukte zahlen. „Wir müssen diese Arzneimittel für Kinder aus den Festbeträgen herausnehmen, so daß die auch teurer verkauft werden“, erklärte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach am Dienstag im ARD-„Morgenmagazin“. „Da werde ich heute auch schon reagieren, daß die Krankenkassen angewiesen werden, 50 Prozent mehr zu zahlen als diesen Festbetrag“, so der SPD-Politiker. Patentgeschützte Medikamente seien in Deutschland teuer, für Generika (Arzneimittel ohne Patentschutz) würden hingegen niedrige Einheitspreise gezahlt, so daß diese von den Herstellern lieber in anderen Ländern wie den Niederlanden verkauft würden. Bei den fehlenden Krebsmedikamenten (JF 51/22) oder Antibiotika für Erwachsene „werden wir den Krankenkassen jetzt die Vorgabe geben, daß sie einen Teil der Arzneimittel aus China, Indien und Übersee besorgen, aber einen Teil auch aus Europa“, versprach Lauterbach. Das werde die heimische Pharmaproduktion wieder reaktivieren. (fis)

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Euro-Inflation geht erst ab 2024 spürbar zurück

FRANKFURT. Bundesbank-Präsident Joachim Nagel hat die Deutschen „um Geduld“ im Kampf gegen die anhaltende Euro-Geldentwertung gebeten. „Das wird noch eine Zeit dauern, bis die Inflation wieder dort ankommen wird, wo sie hingehört, nämlich bei zwei Prozent“, erklärte das SPD-Mitglied am Montag im RTL-„Nachtjournal“. 2023 werde die Inflation von derzeit zehn Prozent auf sieben Prozent sinken, „ab dem Jahr 2024 werden die Inflationsraten dann deutlich zurückgehen“, versprach Nagel. Die in diesem Jahr begonnenen EZB-Zinserhöhungen hätten eine Wirkungsverzögerung von 18 Monaten bis zu zwei Jahren. Die Energiepreise waren im November im Schnitt 65,8 Prozent höher als im November 2021. Nahrungsmittel waren 24,2 Prozent teurer als im Vorjahr, die Autopreise kletterten hingegen nur um 5,7 Prozent. (fis)

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