© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 52/22 - 01/23 / 23. Dezember 2022

Meldungen

Familie Bismarck kritisiert Außenministerin Baerbock  

ANKERSHAGEN. Die Umbenennung des Bismarck-Zimmers im Auswärtigen Amt hat die Familie des ersten Reichskanzlers zu scharfer Kritik an Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) veranlaßt. Auch ein Bild des Reichsgründers von 1871 hatte die Politikerin entfernen lassen. Man sei entsetzt, „daß mit unserer eigenen Geschichte und mit unserem eigenen Land so umgegangen wird“, heißt es in einer Erklärung des „von Bismarck’schen Familienverbandes“, zu dem rund 340 Mitglieder des märkischen Adelsgeschlechtes gehören. „Das Gemälde von Otto von Bismarck als Gründer des Auswärtigen Amtes und auch erster Leiter dieses Amtes im Bismarck-Zimmer abzuhängen und auch das Zimmer umzubenennen, zeugt davon, daß Baerbock für Deutschland kein Geschichtsbewußtsein hat“, heißt es in der von Alexander von Bismarck verfaßten Erklärung. In dem Raum trifft sich die Grünen-Politikerin mit Abteilungsleitern zu Besprechungen. Er heißt nun „Saal der Deutschen Einheit“. Der Ministerin wirft die Familie vor, „ihr Amt verfehlt“ zu haben. Sie trete moralisierend auf und verdrehe die Geschichte. Die Leistungen Otto von Bismarcks (1815–1898) würden nicht angemessen gewürdigt. So sei unter ihrem Vorfahren auch das Bürgerliche Gesetzbuch entstanden, das noch heute in Deutschland gelte. Das Auswärtige Amt hatte die Umbenennung damit begründet, sich auf die „demokratische Geschichte Deutschlands“ beziehen und auch daran erinnern zu wollen, daß in dem Raum einst das Politbüro der SED tagte. Otto von Bismarck hat die Einheit Deutschlands 1871 zu einem Nationalstaat vorangetrieben und war nicht nur Kanzler, sondern auch Außenminister. Der Name „Auswärtiges Amt“ geht auf ihn zurück. Das Bismarck-Zimmer hatte es bereits im 1951 wiedergegründeten Außenministerium in Bonn gegeben. (fh)

 www.bismarck-familie.de





Kunstgegenstände an Nigeria zurückgegeben 

BERLIN. Außenministerin Annalena Baerbock und Kulturstaatsministerin Claudia Roth (beide Grüne) haben 20 Kunstgegenstände, die zu den Benin-Bronzen zählen, nach Nigeria zurückgegeben. Sie seien dem afrikanischen Land während der Kolonialzeit geraubt worden. Mit dem persönlichen Erscheinen in Nigeria habe man „international ein Zeichen setzen“ wollen, hieß es aus dem Auswärtigen Amt. Baerbock selbst sagte, die Rückgabe zeige, daß es Deutschland ernst meine „mit der Aufarbeitung unserer dunklen Kolonialgeschichte“. Die Bronzen stammen aus fünf deutschen Museen. Kulturstaatsministerin Roth erklärte am Rande der Übergabe der Artefakte in der nigerianischen Hauptstadt Abuja, es sei „ein historischer Tag, an dem wir zurückbringen, was uns nie gehört hat“. Deutschland war allerdings in Nigeria nie Kolonialmacht. Die meisten Objekte wurden 1897 von britischen Truppen erbeutet und gelangten später bei Versteigerungen auch in deutsche Sammlungen. (tha) 





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