Philosoph Dieter Henrich gestorben
MÜNCHEN. Der Philosoph Dieter Henrich ist im Alter von 95 Jahren vergangenen Sonntag in München gestorben. „Der Suhrkamp Verlag trauert um seinen Autor“, betonte der Hausverlag des Wissenschaftlers in einer Pressemitteilung. Besondere Verdienste hat Henrich sich mit Studien zur Klassischen Deutschen Philosophie Kants, Fichtes und Hegels erworben. Seine Bücher „Hegel im Kontext“ und „Grundlegung aus dem Ich“ sind zu Klassikern der neueren Philosophie avanciert. Zuletzt erschien von ihm im vorigen Jahr „Ins Denken ziehen. Eine philosophische Autobiographie“. Henrich wurde 1927 geboren und studierte in Marburg, Frankfurt am Main und Heidelberg Philosophie. Als Professor lehrte er sowohl in Berlin und München als auch an der Columbia University in New York sowie in Harvard. Mit seinen Studien zum Selbstbewußtsein begründete er die sogenannte Heidelberger Schule. Zudem war er langjähriger Präsident der Internationalen Hegel-Vereinigung und leitete auch nach seiner Emeritierung die Forschungsstelle Klassische Deutsche Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Für sein Schaffen ist Henrich unter anderem mit dem Deutschen Sprachpreis, dem Tübinger Hölderlin-Preis und dem Hegel-Preis der Stadt Stuttgart ausgezeichnet worden. Bereits in diesem Juli war mit dem Philosophen und Hochschullehrer Walter Jaeschke ein ausgewiesener Kenner des Deutschen Idealismus gestorben. Sein gemeinsam mit dem Schleiermacher-Experten Andreas Arndt verfaßter Band „Die klassische deutsche Philosophie nach Kant“ gehört ebenfalls zur Standardliteratur der Idealismus-Forschung. (fw)
Führungswechsel in der Basilisken-Presse
RANGSDORF. Nach fast fünfzig Jahren Verlagstätigkeit hat Armin Geus (85), ehedem Professor für Geschichte der Biologie und Medizin an der Philipps-Universität Marburg, die von ihm 1976 gegründete Basilisken-Presse an Harald Seubert, Professor für Philosophie und Religionswissenschaft an der Staatsunabhängigen Theologischen Hochschule Basel, übergeben. Der Fachverlag veröffentlicht vornehmlich Schriften zur Geistes- und Wissenschaftshistorie mit dem Schwerpunkt Biologe sowie zeitkritische Publikationen zu aktuellen politischen Debatten. (JF)