© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 16/23 / 14. April 2023

Meldungen

Wirtschaftsinstitut: Die Kirchen sollten sparen 

KÖLN. Knapp 13 Milliarden Euro nahmen katholische und evangelische Kirche im Jahr 2022 durch die Kirchensteuer ein – 200 Millionen mehr als im Vorjahr. Das zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Doch Austritte in Rekordhöhe, demographischer Wandel und Inflation bringen die Kirchen in den kommenden Jahren in finanzielle Nöte, wie es in einer Mitteilung des Instituts heißt. Auf die katholische Kirche entfielen demnach knapp 6,8 Milliarden Euro, auf die evangelische etwa 6,1 Milliarden Euro. Während die Einnahmen des Staates durch die Einkommensteuer im Jahr 2022 um 4,5 Prozent gestiegen seien, seien bei den Kirchen nur schätzungsweise 1,5 Prozent mehr angekommen. Das liege vor allem an der gesunkenen Mitgliederzahl. Im Jahr 2022 hatten die beiden Kirchen 1,3 Millionen Mitglieder weniger als noch im Jahr zuvor. Das lag vor allem an der gestiegenen Zahl der Kirchenaustritte, die in dem Jahr ein Rekordhoch erreicht hätten. Der demographische Wandel verstärke diese Entwicklung. Viele geburtenstarke Jahrgänge gingen in den nächsten Jahren in Rente und zahlten weniger oder gar keine Kirchensteuer. Nach Schätzungen des Instituts werden die Kirchen kaufkraftbereinigt im Jahr 2027 nur 11,3 Milliarden Euro einnehmen – knapp vier Prozent weniger als 2022. Der IW-Steuerexperte Tobias Hentze empfiehlt den Kirchen angesichts dieser Entwicklung zu sparen. Eine Erhöhung der Kirchensteuer sei hingegen keine gute Idee: „Das würde noch mehr Menschen zum Austritt bewegen.“ Die Kirchen verfügten allerdings noch über erhebliche Vermögensbestände. „Die können sie einsetzen, um Finanzierungslücken zu schließen.“ (idea/JF)

 www.iwkoeln.de





Fünf neue Glocken für den Magdeburger Dom 

MAGDEBURG. Der Magdeburger Dom erhält fünf neue Glocken. Am Ostermontag wurde das Geläut mit den Namen Cantemus (laßt uns singen), Benedicamus (laßt uns segnen), Queramur (laßt uns klagen), Resistamus (laßt uns widerstehen) und Dubitemus (laßt uns zweifeln) eingeweiht. An der Feierstunde nahmen der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff (CDU), und die Magdeburger Oberbürgermeisterin Simone Borris (parteilos) teil. Die Glocken wurden von der Firma Bachert gegossen und mit einer Glockenzier von dem Künstler Gert Weber gestaltet. Im Oktober 2022 war bereits die Glocke Amemus (laßt uns lieben) eingeweiht worden. Für 2025 plane der Domglockenverein den Guß von Credamus (laßt uns glauben) als zweitgrößte Glocke Deutschlands – nach der Petersglocke im Kölner Dom. Vorher müßten jedoch die Türme des Magdeburger Dom St. Mauritius und Katharina umgebaut werden. Ziel sei es, das Geläut der gotischen Kathedrale wieder auf zwölf Glocken zu vervollständigen. Vier seien noch im Bestand. Den Abschluß soll Speremus (laßt uns hoffen) machen. (idea)

 https://domglocken-magdeburg.de/





Sprachpranger

Ride with Pride

Bezeichung des Düsseldorfer Verkehrsunternehmens Rheinbahn für eine Straßenbahn in Regenbogen-Farben als „Zeichen für Vielfalt“