Sibylle Lewitscharoff mit 69 Jahren gestorben
BERLIN. Die Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff ist im Alter von 69 Jahren gestorben. Das teilte ihr Verlag Suhrkamp vergangenen Sonntag mit. Lewitscharoff war seit längerem an Multipler Sklerose erkrankt. Die in Stuttgart geborene Tochter eines bulgarischen Vaters und einer deutschen Mutter studierte zunächst Religionswissenschaften in Berlin. Anschließend arbeitete sie als Buchhalterin in einer Werbeagentur. Nebenher organisierte sie Ausstellungen und verfaßte Prosaexte. Mit ihrer Erzählung „Pong“ überzeugte sie 1998 beim Ingeborg-Bachmann-Preis in Klagenfurt. Später folgte unter anderem der Preis der Leipziger Buchmesse 2009 für den Roman „Apostoloff“. 2013 erhielt sie den Georg-Büchner-Preis. Ein Jahr später sorgte Lewitscharoff mit einer Rede in Dresden für Aufsehen und Kritik. Darin bezeichnete sie Retortenkinder als „Halbwesen“ und verglich die Reproduktionsmedizin mit Praktiken aus dem Nationalsozialismus (JF 12/14). Kritiker forderten, ihr den Büchnerpreis abzuerkennen. Später distanzierte sie sich von ihren Äußerungen. Zuletzt hatte Lewitscharoff die Romane „Das Pfingstwunder“ (JF 48/16) und „Von oben“ (JF 50/19) sowie 2021 ein Buch über Dante Alighieri veröffentlicht. (JF)
ARD hält an Deutschlands ESC-Teilnahme fest
BERLIN. Die ARD hat Forderungen des Deutschen Musikrats zurückgewiesen, die Teilnahme am Eurovision Song Contest (ESC) auszusetzen. Eine Sprecherin des für die ARD zuständigen Norddeutschen Rundfunks sagte, man sei in jedem Jahr mit großer Freude dabei, und das bleibe auch so. Ebenso die Übertragung in der ARD. Am vergangenen Wochenende hatte Deutschland beim diesjährigen ESC in Liverpool mit der Rockband Lord of the Lost erneut den letzten Platz belegt. Vor diesem Hintergrund erklärte der Generalsekretär des Deutschen Musikrates, Christian Höppner, es brauche „keine zweitklassige Show, bei der die künstlerische Qualität nur noch eine untergeordnete Rolle spielt und die sich vom ursprünglichen Gedanken des Musikwettbewerbs weitgehend entfernt hat“. Der Musikrat riet der ARD, das für den ESC ausgegebene Geld lieber für eine bedarfsgerechte Finanzierung der Kulturprogramme, die Verstärkung der regionalen Kulturberichterstattung oder für die Sicherung der Rundfunkklangkörper zu verwenden. Unterdessen wetterte der Entertainer Thomas Gottschalk auf Instagram: „Bei aller Liebe, aber wir werden vom Rest Europas doch inzwischen verarscht, was die Bewertung beim ESC betrifft. Die mögen uns einfach nicht. (…) Es bringt auch nix, die Regenbogenfahne zu schwenken, aber die ARD muß nach diesen ganzen Pleiten einfach den Geldhahn zudrehen.“ (tha)
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