© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 35/23 / 25. August 2023

Den „Wahnsinn der Woche“ entlarven
Aus den Kommentarspalten auf Youtube: „Demos Kratos“ will dem linken Irrsinn mit Fakten begegnen
Bernd Rademacher

Seine Identität hält der Betreiber des Youtube-Kanals „Demos Kratos“ geheim, weil er keinen Besuch von „friedliebenden Menschen“ bekommen möchte. Er verrät nur, daß er aus einem islamischen Land stammt.

Mit seiner Meinung hält er dagegen nicht hinterm Berg: Masseneinwanderung, Energiemurks, Wokeness, Genderirrsinn und Chaoten-Ampel – „Krati“ mit der sanften Stimme und der animierten Katze nimmt sich die Verrücktheiten unserer Zeit vor. In seinem Format „Wahnsinn der Woche“ spießt er mit feiner, aber scharfer Polemik-Klinge ideologischen Schwachsinn aus dem linken Kosmos auf, den er mit Fakten und Zahlen zerstört. Und das kam so: Seit 2015, noch zu Studentenzeiten, empfand Krati „eine immer größer werdende Lücke zwischen Berichterstattung und eigener Wahrnehmung“. Um sich nicht auf die Medien verlassen zu müssen, haben er und sein kleines Team zu vielen Themen sehr umfangreiches Quellenmaterial geschürft. Zunächst posteten sie ihre Fakten als Kommentare direkt unter die betreffenden Artikel auf den Facebookseiten von Medien wie Spiegel & Co., als Gegengewicht zu den selektiven Informationen und emotionalen Überschriften.

Krati schildert: „Dann kamen sofort tonnenweise Kommentare wie ‘Deutsche machen so etwas auch!’ etc.“ Ihn habe „getriggert, daß Leute bei Themen, die sie total wichtig fanden, überhaupt keine Ahnung hatten“. Dem wollte er abhelfen, denn „Teilnehmer einer Demokratie sollten zu ihrer politischen Willensbildung auch richtig informiert sein“.

Obwohl Krati nie beleidigend ist, wurde er von Facebook wegen „Haßrede“ gelöscht. Seine statistischen Fakten waren wohl zu unbequem. Gegen nackte Zahlen mit seriöser Quellenangabe läßt sich eben schlecht argumentieren. Daher ist er inzwischen auf Youtube ausgewichen. Zunächst lieferte er Quellenmaterial für andere Alternativkanäle, inzwischen sendet er selbst. Auch weil es nach seiner Ansicht „von den großen Netzwerken wie funk keine neutralen Sachvideos zu Themen wie ‘Gender Pay Gap’ etc. gibt“, vor allem, wenn die tatsächlichen Zahlen „ein viel zu heißes Ergebnis“ ans Licht bringen. Er sagt: „Ich muß lachen, wenn gesagt wird, daß ‘rechte’ Troll-Netzwerke die öffentliche Meinung beeinflussen wollen. Dabei haben Netzwerke wie das von Böhmermann gigantische Mitgliederzahlen, mit dem erklärten Ziel, den öffentlichen Diskurs zu bestimmen.“