Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott, dachte sich Bäckermeister Harald Heinemann aus Weimar. „Wir sind seit einem halben Jahr dabei, eine Verkäuferin zu suchen, aber es kommt keine einzige Bewerbung“, zitiert das Portal thüringen24 der Funke Mediengruppe am 22. Oktober seinen Sohn Felix, der bereits in achter Generation den Handwerksbetrieb führt. Trotz 5,8 Prozent Arbeitslosenquote konnte sich niemand erwärmen, seine Backwaren hinter dem Verkaufstresen an den Mann zu bringen. „Es scheitert ja nicht an der Nachfrage“, ist sich Heinemann sicher, dessen Bäckerei das Magazin Feinschmecker bereits viermal als eine der besten Deutschlands ausgezeichnet hat, „zudem zahlen wir mehr als den Mindestlohn plus Tankgutschein“. Doch statt weiter über den Personalmangel im bundesdeutschen Bürgergeldparadies zu schimpfen, hat die Traditionsfirma von 1780 auf eine Innovation eines Start-ups aus Kiel gesetzt. Für 7.000 Euro konnte dort ein Brötchenautomat erworben werden, in dem die Kunden mittels Bankkarte über einzelne Boxen, die regelmäßig aus der Backstube befüllt wird, an ihre Ware kommen. „Wir hätten nicht erwartet, daß der Automat so gut angenommen wird“, staunt Heinemann.