© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 46/23 / 10. November 2023

Meldungen

„Es gibt nur fünf echte Risiken für Privatanleger“

LUDWIGSHAFEN. Der Verhaltensökonom Hartmut Walz hat Privatanleger vor Panikverkäufen bei hohen Kursschwankungen gewarnt. Diese seien kein wirklich schwerwiegendes und nachhaltiges Risiko, denn viele Abschwünge seien nach ein, zwei Jahren vorbei. „Es gibt nur fünf echte Risiken: Zahlungsausfall, Enteignung und Zerstörung, Inflation und Deflation“, erklärte der Professor für Finanzpsychologie an der Ludwigshafener Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft im Handelsblatt. Nur dies sollten Langfristanleger beachten, „alles andere sind Scheinprobleme, die uns ablenken und zu häufigen Umschichtungen motivieren wollen“, so Walz. „Wer dem Handlungsdruck nachgibt und viel umschichtet, der hat hohe Transaktionskosten, das bringt nichts.“ Gut sei ein breiter Indexfonds, der global in kleine und mittelgroße Werte sowie Schwergewichte über viele Länder und Branchen investiere. Der Realzins von Anleihen sei derzeit zwar negativ, aber als Anteil im Portfolio könnten sie dennoch sinnvoll sein, da sie die Verluste bei Aktiencrashs puffern und Anleger so vor Notverkäufen zu Tiefstkursen bewahren. Auch zehn Prozent Gold im Portfolio könne Schwankungen glätten. (fis)

 hartmutwalz.de/finanzblog





Klage gegen Überwachung durch EU-Agrarsatelliten

POTSDAM. Die Freien Bauern haben beim Verwaltungsgericht Postdam eine Musterklage gegen die Pflicht zur Nutzung einer App und zur Übersendung georeferenzierter Fotos von den eigenen Flächen im Rahmen der EU-Agrarförderung eingereicht. „Wir wehren uns gegen die totale Überwachung unserer Betriebe durch den Staat und weisen den darin zum Ausdruck kommenden pauschalen Verdacht zurück, wir würden falsche Angaben machen oder die bestehenden Vorgaben nicht einhalten“, erklärte Reinhard Jung, Biobauer und Politikreferent bei der Interessenorganisation der bäuerlichen Familienbetriebe. Seit Jahresanfang würden alle Agrarflächen im Wochentakt von EU-Satelliten überflogen und das dabei gewonnene Bildmaterial mit den Angaben der Landwirte zum Agrarantrag abgeglichen, um Verstöße festzustellen. „Aber die EU-Datenverarbeitung macht Fehler ohne Ende“, erläuterte Jung. In der Klageschrift wird auf bekannte schwer wiegende Verstöße gegen deutsche und EU-Datenschutzregelungen hingewiesen. (fis)

 www.freiebauern.de





Zahl der Woche 

12.277 kaskoversicherte Pkws wurden voriges Jahr gestohlen. Das waren 25 Prozent mehr als 2021. Die Schadenssumme kletterte auf 250 Millionen Euro. Im Schnitt zahlten die Versicherer für jeden Diebstahl fast 20.300 Euro. Das meistgestohlene Auto war der Geländewagen Jeep Grand Cherokee (Generation 2010 bis 2022). 2.924 Pkws wurden allein in Berlin gestohlen – ein Drittel mehr als im Vorjahr und damit mehr als in Bayern und Baden-Württemberg zusammen. Quelle: Versicherungswirtschaftsverband GDV