© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 06/24 / 02. Februar 2024

Meldungen

Jan Böhmermann erhält Negativauszeichnung

BERLIN. ZDF-Moderator Jan Böhmermann hat den „Karl-Eduard-von-Schnitzler-Preis für Propaganda-Journalismus“ der Stiftung Meinung & Freiheit erhalten. „Der Sieger steht mit überragendem Ergebnis fest“, sagte dessen Vorsitzender Roland Tichy. Der Publizist zeigte sich erfreut über die große Resonanz bei der Abstimmung: „Wir haben einen Nerv getroffen, dieser Preis hat seine Berechtigung, die Bürger wollen ihren Unmut über wahrgenommene Desinformation und Manipulation in den deutschen Medien zum Ausdruck bringen. Unsere Negativauszeichnung bietet ihnen dazu die Möglichkeit.“ Insgesamt hätten 9.435 „kritische GEZ-zahlende Leser und Zuschauer ihre Wunschkandidaten“ gewählt. Demnach erhielt Jan Böhmermann mit 3.666 rund 40 Prozent aller Stimmen, Georg Restle mit 2.320 Stimmen rund 25 Prozent und Dunja Hayali mit 2.051 etwa 22 Prozent. Die weiteren Stimmen verteiletn sich auf Markus Lanz mit Platz 4 und Anja Reschke mit Platz 5. Die feierliche Preisverleihung „für herausragende Desinformation, Meinungsmanipulation und Propaganda“ findet am 24. Februar im Presseclub in Frankfurt am Main statt. Auch wenn Jan Böhmermann nicht persönlich erscheinen sollte, erwarten die Veranstalter einen interressanten Austausch mit den über 100 geladenen Gästen. „Ich freue mich auf inspirierende Reden und anregende Gespräche“, betonte der ehemalige Verfassungsschutzpräsident und Werte-Union-Chef Hans-Georg Maaßen, der als stellvertretender Vorsitzender der Stiftung Meinung & Freiheit fungiert. Der Preis ist nach Karl-Eduard von Schnitzler benannt, dem einstigen Chefkommentator des DDR-Fernsehens und Moderator des „Schwarzen Kanals“. (gb)





Ex-SWR-Chef kritisiert Rundfunkanstalten 

FRANKFURT AM MAIN. Der ehemalige SWR-Intendant Peter Voß hat dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk vorgeworfen, unausgewogen zu berichten. Es brauche „weder flammende Bekenntnisse noch naheliegende Annahmen, sondern nüchterne Situationsbestimmungen unter Abwägung aller relevanten Fakten und Argumente – auch solcher, die vermeintlich ‚den falschen Leuten‘ nützen“, schrieb der 82jährige in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Andernfalls verkämen Nachrichten zur Bevormundung der Bürger. Mit Blick auf die AfD betonte er, sie gehöre zur deutschen Gesellschaft – genauso wie „Klimakleber, treckerfahrende Straßenverstopfer und streikwütige Lokführerfunktionäre“. Solange die Partei nicht verboten sei, müsse das akzeptiert werden. „Das kann einem passen oder nicht, mir persönlich paßt es weniger, aber es ist nun einmal so.“ Die Bundesbürger und die Institutionen des Staates müßten sich entscheiden, ob sie die AfD „politisch stellen und bezwingen oder nur juristisch und administrativ aus dem Weg räumen wollen“. Letzteres käme einem „Armutszeugnis für unsere Demokratie“ gleich. (st)





Aufgelesen

„Die ARD ist reformwillig, aber nicht wirklich reformfähig.“

ÖRR-Zukunftsrats-Vorsitzende Julia Jäkel in einem Interview mit der „FAZ“