Die Deutsche Bischofskonferenz hat einen Text veröffentlicht, der schon mit dem Titel die StoĂrichtung verrĂ€t: âVölkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbarâ. So heiĂt es im Brustton einer GlaubensĂŒberzeugung, die aber vom christlichen Glauben absieht. Der lĂ€Ăt sich weder national noch allein nach dem Schema âkatholisch-evangelischâ definieren.
NatĂŒrlich geht es allein gegen die AfD, obwohl sich inzwischen weitere Alternativen anbieten, vor allem international. Aber die Bischofskonferenz ist ziemlich starr auf einen nationalen âsynodalen Wegâ konzentriert, der sie sogar von der römischen Zentrale entfernt.
Wer sich die MĂŒhe macht, sich von den öffentlich-rechtlichen Phrasen und regierungsamtlichen Verfassungsschutz-Verlautbarungen kritisch zu distanzieren, merkt sehr schnell, daĂ es um Partei- und Machtfragen geht, besonders bei der Kirche, die hierzulande öffentlich-rechtlich organisiert ist.
Was kann man da noch zu einem Text sagen, der eher dem Repertoir des Verfassungsschutzes als dem der katholischen Soziallehre enstammt? Dieser bischöfliche Text enthĂ€lt natĂŒrlich wenigstens einige Erinnerungen an die Prinzipien der SolidaritĂ€t und des Gemeinwohls. Aber wo bleibt die SubsidiaritĂ€t? Dieses Prinzip wird einfach unterschlagen. Wohl auch deswegen, weil es einer allgemeinen Gleichmacherei widerstrebt.
Prof. Wolfgang Ockenfels ist Dominikanerpater und lehrte christliche Sozialethik in Trier.