© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 29/24 / 12. Juli 2024

Meldungen

Beeinflussen Sanktionen russische Kriegsführung?

WIEN. Die westlichen Sanktionen haben die russische Kriegsführungsfähigkeit bisher kaum beeinträchtigt. Zu diesem Schluß kommt ein Forschungsprojekt des Wiener Instituts für Internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW) mit dem IfW Kiel, dem Ifo-Institut München und dem Wifo Wien für das Wirtschaftsministerium von Robert Habeck. Die Wirtschaft Rußlands wachse „angesichts des Rüstungsbooms momentan kräftig, allerdings wirken die Sanktionen langfristig wie ein schleichendes Gift“, erklärte der WIIW-Experte Vasily Astrov. Diese Analyse beruhe auf einem umfangreichen Zahlenmaterial zum Bruttoinlandsprodukt, zur Inflationsrate und den Leitzinsen, dem Staatshaushalt, dem Preis der russischen Erdölsorte Urals im Vergleich zur Nordseesorte Brent, der Ex-/Import-Entwicklung, der Industrieproduktion und den Daten zum Rückzug ausländischen Kapitals aus Rußland. Mit dem WIIW-Sanktionen-Monitor solle ein möglichst realistisches Bild gezeichnet werden, erläuterte der seit 2003 in Wien lebende russische Ökonom. Bis 2021 exportierte Rußland monatlich Rohstoffe im Wert von 13 Milliarden Dollar in die EU. Im November 2023 stieg China mit 8,2 Milliarden Dollar zum wichtigsten Handelspartner bei den Importen auf, die russischen Exporte kletterten auf neun Milliarden Dollar. (fis)

 rus-monitor.wiiw.ac.at




„Die aktuellen Zustände sind nicht hinnehmbar“

BERLIN. Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat härtere Strafen für Diebstahl verlangt. 426.000 Ladendiebstähle seien voriges Jahr gemeldet worden – 23 Prozent mehr als 2022. Den Händlern entstünden so „jährlich Verluste in Höhe von mehreren Milliarden Euro“, erklärte HDE-Geschäftsführer Stefan Genth. Zudem blieben laut dem EHI Retail Institute täglich etwa 100.000 Ladendiebstähle unentdeckt: „Die aktuellen Zustände sind nicht hinnehmbar“, und „viele Ladendiebe kommen davon und werden nicht konsequent genug bestraft, Verfahren häufig eingestellt“, kritisierte Genth. Professionell organisierte Banden begingen „mit großer krimineller Energie Ladendiebstähle. Um sie zu stoppen, müssen Polizei und Staatsanwaltschaft in den einzelnen Bundesländern viel enger zusammenarbeiten“, so der HDE-Chef. (fis) einzelhandel.de/presse




Zahl der Woche 

102 Millionen Auslandsreisen mit 

mindestens einer Übernachtung haben Privat- und Geschäftsleute aus Deutschland voriges Jahr unternommen. Das waren 18 Prozent mehr als 2022 und drei Prozent mehr als im Vor-Corona-Jahr 2019. Die beliebtesten Auslandsziele waren 2023 Österreich und Italien (je zwölf Prozent), Spanien (zehn Prozent), die Niederlande (sieben Prozent) und Frankreich (fünf Prozent). Hauptverkehrsmittel für In- wie Auslandsreisen waren das Auto (61 Prozent), die Bahn (19 Prozent) und das Flugzeug (16 Prozent).

Quelle: Statistisches Bundesamt