Am Beginn der aktuellen Ausgabe der sechsmal jährlich erscheinenden Katholischen Monatsschrift Theologisches steht ein Aufsatz von Josef Bordat: „75 Jahre Grundgesetz. Die christlichen Wurzeln unserer Verfassung“. Eindrücklich schildert der Autor den Ursprung des GG in der Zeit der Rekonstruktionsperiode nach dem Zusammenbruch des Deutschen Reiches. Wichtig war den damals noch gebildeten und lebenserfahrenen Volksvertretern, die den Zweiten Weltkrieg überlebt hatten, von vornherein ein totalitäres System auszuschließen. Die Präambel betont daher ausdrücklich die Verantwortung vor Gott, ohne den es keine absoluten Werte geben kann. So hebt Bordat zu Recht die Verbindung der Würde des Menschen und der Gottesebenbildlichkeit hervor, ebenso wie im Grundgesetz der Schutz des Lebens nachdrücklich hervorgehoben wird. Ausgehebelt wurde dies jedoch durch einen Beschluß des Bundesverfassungsgerichts 2020, in dem im Blick auf die Sterbehilfe nicht mehr von der Würde ausgegangen wird, sondern von der individuellen Selbstbestimmung. Tatsächlich ist mit dem Grundgesetz auch ein sogenanntes „Recht auf Abtreibung“ nicht vereinbar. Um so schlimmer sind daher die politischen Bestrebungen, ein solches Recht zu erfinden und die Vernichtung menschlichen Lebens gänzlich aus dem Strafgesetzbuch zu eliminieren.
In seinem Beitrag „Kritische Gedanken zur Gendersprache – kein chaotisches Sprachkorsett“ drückt Udo Hildenbrand seine Ablehnung der „Genderei“ als „exzessive Sprachverhunzung“ aus, die er mit der großen Mehrheit der Bevölkerung teilt. Dennoch wollen Teile der Wissenschaft und ideologiegetriebene Akteure aus dem grün-roten Sektor die Gendersprache rücksichtlos durchsetzen. So soll an staatlichen Schulen, Universitäten öffentlichen Verwaltung und in den GEZ-Medien künftig verpflichtend gegendert werden. Der Autor hofft, daß die staatlichen Verantwortungsträger den Gender-Aktivisten einen kräftigen Strich durch ihre Rechnung machen und ein Verbot des ideologiebesetzten Genderns durchsetzen, das übrigens in Bayern und Sachsen bereits besteht. Kritisch zu hinterfragen sei auch die Finanzierung der 173 Gender-Lehrstühle an deutschen Hochschulen, an denen das unwissenschaftliche Fach Gendersprache gelehrt werde. Unter allen Umständen müsse auf breiter Basis verhindert werden, daß antidemokratisch agierende Ideologen unsere wertvolle Sprache in ein zerstörerisches Sprachkorsett zwängen.
Ein weiterer wichtiger Beitrag befaßt sich mit den chinesischen Zwangsarbeitslagern für Christen und ethnische Minderheiten und den enttäuschenden Reaktionen aus Rom.
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