Professoren-Appell gegen Antisemitismus
BERLIN. Über 70 Professoren protestieren in einer gemeinsamen Stellungnahme gegen Antisemitismus an deutschen Hochschulen. Diese wurde auf der Internetseite profs-against-antisemitism.de veröffentlicht. In dem Text heißt es, die Unterzeichner stellten sich „ohne Wenn und Aber“ vor jüdische Studenten und Hochschulmitarbeiter. „Wir verurteilen antisemitische Ausgrenzung, das Verwenden von Terror-Symbolen, die Infragestellung des Existenzrechts Israels, jegliche Form von Gewalt und Verwüstungen in Universitätsgebäuden aufs schärfste.“ Judenhaß müsse an Hochschulen und Forschungseinrichtungen „geächtet und geahndet“ werden. Weiter heißt es in dem Statement, die Unterzeichner beobachteten mit großer Sorge die Entwicklung zum Boykott israelischer Universitäten und zur Ausgrenzung von israelischen Wissenschaftlern im Wissenschaftsbetrieb. „Wir stellen uns klar gegen diese Formen der Ausgrenzung und setzen uns weiterhin für die Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen an israelischen Universitäten oder Forschenden mit israelischer Staatsangehörigkeit ein.“ Initiiert wurde das auf deutsch und englisch verfaßte Schreiben von dem Soziologie-Professor Stefan Liebig von der Freien Universität (FU) Berlin. Zu den Erstunterzeichnern gehören der Theologieprofessor und ehemalige Präsident der Berliner Humboldt-Universtität Christoph Markschies, der Soziologe Ruud Koopmans (Berlin), der Politikwissenschaftler Carlo Masala (München), die Historiker Peter Hoeres (Würzburg) und Sönke Neitzel (Potsdam) sowie die Ethnologin Susanne Schröter (Frankfurt/Main). Bis zum Redaktionsschluß dieser Ausgabe haben weitere 1.460 Unterzeichner den Appell unterstützt. (tha)
https://profs-against-antisemitism.de
Donna Leon erhält Bayerischen Buchpreis
MÜNCHEN. Die Schriftstellerin Donna Leon (81) wird für ihr Lebenswerk mit dem Bayerischen Buchpreis geehrt. Die US-amerikanisch-schweizerische Autorin erhält den Ehrenpreis des Ministerpräsidenten. Markus Söder wird ihr die Auszeichnung am 7. November in der Münchner Residenz überreichen. Donna Leon verstehe es wie keine andere, den Sehnsuchtsort Italien in ihren Büchern lebendig werden zu lassen, erklärte Ministerpräsident Markus Söder zur Begründung. Mit dem in Venedig ermittelnden Commissario Guido Brunetti habe sie eine der beliebtesten Figuren der zeitgenössischen Krimiliteratur geschaffen. Weiter sagte Söder: „Mit viel Liebe zum Detail präsentiert Donna Leon die Stadt als lebendigen und authentischen Schauplatz mit seinen verwinkelten Gassen, den historischen Gebäuden, seiner einzigartigen Atmosphäre, aber auch seinen Schattenseiten. Geschickt verwebt sie ihre spannenden Plots mit einer tiefgründigen Gesellschaftskritik und aktuellen Themen.“ Mit dem Bayerischen Buchpreis werden seit elf Jahren die besten deutschsprachigen Neuerscheinungen in den Kategorien Sachbuch und Belletristik ausgezeichnet. Die Entscheidung darüber fällt am Abend der Preisverleihung. Den Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten haben in den vergangenen Jahren unter anderem der Schriftsteller Florian Illies, der australische Historiker Christopher Clark sowie der Bestsellerautor Frank Schätzing bekommen. (JF)
www.bayerischer-buchpreis.de