Alljährlich ermittelt der Langenscheidt Verlag das „Jugendwort des Jahres“. Die Entscheidung liegt laut Verlag mit dem türkisfarbenen „L“ auch 2024 wieder „komplett in den Händen der Jugendlichen“. So ganz stimmt das freilich nicht, denn eine handverlesene Jury „behält sich vor, die Einhaltung bestimmter Kriterien zu überprüfen“, Vorschläge mit „rassistischem, sexistischem und homophobem Bezug“ fischen die woken Sprachhüter vorher ab. Wer der Einladung folgt, bis zum 18. Juli sein Jugendwort zu „droppen“, wird aber bereits zuvor an Grenzen stoßen. So läßt sich über den Quellcode der verlagseigenen Internetseite nachweisen, daß diese so programmiert worden ist, um „forbiddenSuggestions“ von vornherein auszuschließen. Diese können zwar eingegeben, aber nicht abgeschickt werden. So finden sich in diesem HTML-Code allerlei derzeit obligate Begriffe, die nicht ins politisch korrekte Raster passen: „Stolzmonat“ gehört ebenso dazu wie „Remigration“. Natürlich wird darin auch die mißbräuchlich in den Partyhit „L’Amour toujours“ von Gigi D’Agostino hineingedichtete Zeile „Deutschland den Deutschen“ zensiert; und um ganz sicher zu sein, die geschmeidigere Vokal-Abwandlung „Döp Dö Dö Döp“ gleich mit.