Sanierung Festspielhaus: Bayreuth zahlt nicht
BAYREUTH. Für die Sanierung des Bayreuther Festspielhauses tragen der Bund und der Freistaat Bayern jeweils zur Hälfte die Kosten. Die Stadt Bayreuth muß dafür nicht zahlen. Das berichtete vergangene Woche das Bayreuther Tagblatt. Danach habe der Kulturausschuß diese Nachricht „mit großer Freude“ aufgenommen. Die Generalsanierung soll 170 Millionen Euro kosten. Bei früheren kleineren Sanierungen hatten sich die Gesellschafter der Bayreuther Festspiele anteilig entsprechend der jeweiligen Gesellschafteranteile beteiligen müssen. Das bedeutete für Bayreuth, 13 Prozent der Kosten zu übernehmen. Die diesjährigen Festspiele beginnen in der kommenden Woche mit einer Neuproduktion von „Tristan und Isolde“ unter der Regie von Thorleifur Örn Arnarsson. Der 46jährige Isländer inszeniert erstmals auf dem Grünen Hügel. Die Titelpartien singen die Sopranistin Camilla Nylund und der Tenor Andreas Schlager. Am Pult steht der Dirigent Semjon Bytschkow. BR-Klassik überträgt die Eröffnungspremiere am 25. Juli ab 16 Uhr live in allen ARD-Kulturwellen und im Video-Livestream. Eine TV-Aufzeichnung ist 27. Juli um 20.15 Uhr in 3sat zu sehen. (tha)
www.bayreuther-festspiele.de
Richard-Wagner-Experte Udo Bermbach verstorben
HAMBURG. Der Politikwissenschaftler Udo Bermbach, bekannt vor allem für seine Arbeiten zu Richard Wagner, ist am Mittwoch voriger Woche im 87. Lebensjahr in Hamburg verstorben. Als Gründer und Mitherausgeber der internationalen Zeitschrift wagnerspectrum habe er wichtige Impulse für die Wagner-Forschung und Maßstäbe für die ideologiegeprägte Wagner-Rezeption gesetzt, hieß es auf der Netzseite der Bayreuther Festspiele. Bermbach, der von 1971 bis zu seiner Emeritierung 2001 als Professor für Politische Wissenschaft an der Universität Hamburg lehrte, veröffentlichte rund ein Dutzend Monographien zu Richard Wagner. Zudem war er Konzept-Berater für Jürgen Flimms Bayreuther Neuinszenierung des „Ring des Nibelungen“ in den Jahren 2000 bis 2004. Die Frankfurter Rundschau nannte ihn 2013 in einer Rezension den „Großmeister der politologischen Wagner-Deutung“. (tha)
www.hpk.uni-hamburg.de
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Sonderausstellung „Mensch Wagner“
BAYREUTH. Im Richard-Wagner-Museum in Bayreuth ist vorigen Sonntag die Sonderausstellung „Mensch Wagner“ eröffnet worden. Sie will den Versuch unternehmen, „den ‘Mythos Wagner’ zu dekonstruieren, um sich dem Menschen Richard Wagner zu nähern“, wie es in einer Mitteilung heißt. Danach werden im Kontext seiner Zeit und der Welt, in der er lebte, unter anderem erstmals Unterlagen zu seinen Finanzen, wie Kontoauszüge und Wechsel, seinen Ernährungsgewohnheiten, ein medizinisches und ein kulinarisches Rezeptbuch sowie Unterlagen zur Errichtung von Haus Wahnfried gezeigt. Die Ausstellung im Museumsneubau läuft bis zum 6. Oktober. Im Juli und August ist sie täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet, ab September täglich außer montags bis 17 Uhr. (tha)
www.wagnermuseum.de