Es gibt innerhalb der westlichen Welt wohl nur wenige Mentalitäten, die sich deutlicher unterscheiden als die der Amerikaner und der Deutschen. Eine junge in Ohio lebende Münchnerin versucht mit ihrem Youtube-Kanal „Feli from Germany“ die beiden Seiten einander ein bißchen näher zu bringen.
Seit rund sechs Jahren veröffentlicht Felicia, die einst als Studentin in die USA kam und dort den Status einer „Permanent Resident“ erlangte, hier Videos, in denen sie darüber spricht, welche Erfahrungen sie als „Munich Girl“ in ihrer neuen Heimat gemacht hat – und was die Länder ihrer Meinung kulturell so unterschiedlich macht.
Natürlich dürfen Klassiker wie das Oktoberfest, die Autobahn oder deutsche Marken nicht fehlen.
Das Interesse der Amis, die andere Perspektive auf den „American Way of Life“ besser zu verstehen – und mehr über die deutsche Kultur zu erfahren – scheint groß zu sein. Der Respekt für die „Germans“ ebenso. Die Videos der jungen Einwandererin, in denen sie das Publikum gerne mit „Hallo, Servus and welcome back to my channel!“ begrüßt, haben bis zu über sechs Millionen Aufrufe und werden tausendfach von meist begeisterten amerikanischen Zuschauern kommentiert.
Vor allem das Label „Made in Germany“ steht dabei noch immer hoch im Kurs, wie Felis erfolgreichster Clip zeigt, in dem sie ihren amerikanischen Neumitbürgern beibringt, wie man deutsche Marken wie Adidas, Mercedes Benz oder Jägermeister richtig ausspricht und welche Geschichte hinter den Firmennamen steckt. Auch ein Video über den deutschen Welt-Discounter Aldi erfreut sich bei den Youtube-Nutzern einer großen Beliebtheit, die weit über die 583.000 Abonnenten ihres Kanals hinausgehen.
Natürlich dürfen auch Klassiker wie das Oktoberfest, die erste Fahrt eines Amerikaners auf einer deutschen Autobahn, Dating, Dialekte oder der Umgang ihrer Landsleute mit der NS-Vergangenheit – ein Dauerbrenner „drüben“ – in der Sammlung nicht fehlen. Aber auch weniger erwartbare Themen wie der deutsche Trend zum totalen Fleischverzicht oder die Sichtweise auf US-Militärbasen auf der anderen Seite des Atlantiks stoßen beim Publikum auf starken Anklang, ohne dabei zu politisch zu werden.