An der Universität Hildesheim alimentiert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ein Forschungsprojekt zur „Geschichte der Philosophie in globaler Perspektive“, das der Frage nachgeht, inwiefern der Kolonialismus zur Entwertung philosophischer Traditionen in außereuropäischen Weltregionen beigetragen habe. An der Uni Jena finanziert die DFG seit 2022, ebenfalls mit einem sechsstelligen Betrag, ein langfristiges Projekt, das sich dem „Rassismus, Sexismus und Antijudaismus“ in den Werken der an Immanuel Kant anschließenden Jenaer Meisterdenker Fichte, Schelling und Hegel widmet. Der Deutschen Philosophischen Gesellschaft scheint das noch nicht genug an ideologischer Unterwerfung unter den „erwachten“ Zeitgeist, wie die Philosophieprofessoren Michael Esfeld (Genf), Dieter Schönecker (Siegen) und Carola Freiin von Villiez (Bergen) mit ihrer Kritik am jüngst von der Deutschen Gesellschaft für Philosophie publizierten Leitfaden über „Antidiskriminierung und inklusive Praxen in der Philosophie“ aufzeigen. Darin geht es vor allem um die „Umsetzung von Diversität“. Das Papier „empfiehlt“ die „Dekolonisierung der Philosophie“, die Säuberung des Kanons von alten weißen männlichen Denkern und unterbreitet detaillierte Vorschläge zur Umsetzung von „Diversität“ bei Tagungen („Einladung Fachfremder sowie zivilgesellschaftlicher Aktivisten“). Zudem enthalte es Leitlinien für „Good Practices“, die das komplette akademische Leben im Fach Philosophie regulieren. Was sich hier noch als „Empfehlung“ tarne, dürfte sich bald zum Angriff auf die Wissenschaftsfreiheit und als Waffe gegen Andersdenkende entpuppen (Cicero vom 15. Juli 2024). (wm)
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