Von Fachkräften, so definiert Tobias Maier, spricht man, wenn die Ausübung eines Berufs einen mindestens voll qualifizierenden Abschluß erfordert. Die von der Migrationslobby geschürte Hoffnung, diese spezifische Teilgruppe Erwerbstätiger, die in Deutschland demographisch bedingt schrumpft, durch Zuwanderung vergrößern zu können, wird sich für den Arbeitsbereichsleiter im Bonner Bundesinstitut für Berufsbildung kaum erfüllen, wenn sich bisherige „Bildungstrends“ fortsetzen (Aus Politik und Zeitgeschichte, 22–23/2024). Denn diese führten seit 2000 nicht nur zu Fachkräfteengpässen, sondern infolge der gestiegenen Zahl Jugendlicher ohne Berufsabschluß auch zu „Fachkräfteüberhängen“. Nehme doch seit den 2010ern im dualen System die Erfolgsquote vor allem junger Nichtdeutscher stetig ab, bei denen 38,1 Prozent keinen formalen Abschluß habe. Nur wenn es gelinge, bis 2040 die hohen Abbruchquoten in den beruflichen Bildungsstätten zu halbieren, könnten über eine Million Fachkräfte gewonnen werden. Elementare Voraussetzung dafür sei Kenntnis der deutschen Sprache. Doch Deutschkompetenz nehme in allgemeinbildenden Schulen seit 2009 bei Schülern mit und ohne Migrationshintergrund ab. Darum stoße die Integrationsfähigkeit des dualen Ausbildungssystems heute schon an Grenzen. (ob) www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz