Österreich: ÖVP stellt Leitkultur-Programm vor
WIEN. Österreichs Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) hat neue Maßnahmen zur Wertevermittlung im Integrationsbereich, die auf den Zwischenergebnissen der Studie „Gemeinsame Grundwerte und österreichische Leitkultur“ fußen, vorgestellt. „Integration bedeutet immer auch Anpassung, insbesondere an die Werte, die wir in Österreich und Europa leben. Unsere Grundwerte bilden die Basis für ein friedliches Zusammenleben, welche über die gesetzlichen Bestimmungen hinausgehen. Hier geht es um nichtverhandelbare Grundprinzipien wie die Gleichberechtigung von Mann und Frau, die Trennung von Staat und Religion, aber auch die Meinungsfreiheit, Toleranz und Respekt gegenüber unseren Traditionen. Das sind Werte, wo wir eine Null-Toleranz-Integrationspolitik an den Tag legen“, so Raab. Im Integrationsbereich würden diese ersten Ergebnisse der Studie und Expertenrunden über das Zusammenleben als Basis genommen und weitere Maßnahmen getroffen, um die Wertevermittlung zu vertiefen, erklärte die 39jährige und verwies dabei auf die Einführung eines neuen einwöchigen Wertekurses bei sonstiger Kürzung der Sozialleistungen. Auch müsse die Integrationsarbeit auf Basis der österreichischen Grundwerte erfolgen. Zudem soll es neue Grundregelkurse in Asylquartieren geben. (ctw)
Geschlechtsbestimmung: IOC will Kriterien klären
ROM. Italiens Premierministerin Giorgia Meloni hat sich am vergangenen Freitag mit Thomas Bach, dem Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), getroffen. Bei dem Gespräch ging es nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa um die Kontroversen über den olympischen Frauenboxkampf im Weltergewicht der Frauen in Paris 2024 zwischen der Italienerin Angela Carini und der Algerierin Imane Khelif. Letztere wurde im März 2023 durch den Internationalen Boxverband (IBA) von der Teilnahme an den IBA-Weltmeisterschaften ausgeschlossen, weil sie bei den Tests zur Feststellung der Geschlechtszugehörigkeit durchgefallen war. „Diese Entscheidung, die nach einer sorgfältigen Prüfung getroffen wurde, war äußerst wichtig und notwendig, um das Niveau der Fairneß und die größtmögliche Integrität des Wettkampfs zu wahren“, so der IBA. Diese Tests hätten „sehr hohe Testosteronwerte gezeigt“, man könne aber nicht sagen, „ob es Transgenderfälle sind oder nicht“, erklärte IBA-Präsident Umar Kremlew Anfang der Woche. Dieser Test habe eindeutig ergeben, daß sowohl Khalif als auch die taiwanesische Boxerin Lin Yu-ting die erforderlichen Zulassungskriterien nicht erfüllt und daß sie Wettbewerbsvorteile gegenüber anderen Athletinnen hätten. Angela Carini hatte den Kampf 46 Sekunden nach Beginn der ersten Runde mit der Begründung abgebrochen, daß der erste Schlag, den sie einstecken mußte, zu sehr weh tat und daß sie eindeutig unterlegen war. Das IOC hat für die Zulassung zum Turnier in Paris 2024 allerdings andere Regeln aufgestellt als für die WM im Frauenboxen. „Es tut mir sehr leid“, sagte Girorgia Meloni und ergänzte, daß es aus ihrer Sicht „kein fairer Wettkampf“ gewesen sei. Thomas Bach erklärte gegenüber Ansa, daß das IOC die Situation klären und verbessern werde. Er betonte aber auch, daß Khelif „eine Frau“ sei, die seit sechs Jahren auf internationalem Niveau kämpft. (ctw)
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