Parzinger will dauerhafte Provenienzforschung
BERLIN. Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK), Hermann Parzinger, hat mehr Geld für die Provenienzforschung in Deutschland gefordert. „Wir brauchen deutschlandweit mehr feste Stellen“, sagte Parzinger in Berlin dem Evangelischen Pressedienst. Aktuell seien viele Stellen in der Provenienzforschung an deutschen Museen nur über Drittmittel finanziert. Dies gelte auch für Lehrstühle an Universitäten. In den vergangenen Jahren sei zwar bundesweit „eine große Kompetenz“ in dem Fachgebiet aufgebaut worden. Dieses „umfassende Wissen“ über Akteure, Archive und Kunsthandel dürfe aber „nicht wieder verlorengehen“. Seit Verabschiedung der Washingtoner Erklärung 1998 zum Umgang mit NS-Raubkunst hat die SPK nach eigenen Angaben mehr als 350 Kunstwerke und rund 2.300 Bücher zurückerstattet. Parzinger unterstrich: „Das Thema wird uns noch lange beschäftigen.“ (JF)
www.preussischer-kulturbesitz.de
Filme in der ehemaligen Stasi-Zentrale
BERLIN. Im Innenhof der ehemaligen Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg werden bis Ende August Filme zu DDR-Vergangenheit, Staatssicherheit, Archiv und Aufklärung gezeigt. Alle Filme in der diesjährigen Veranstaltungsreihe Campus-Kino wurden nach 1989 produziert und thematisieren Repression, Revolution oder Aufarbeitung. Die abendliche Vorführung startet mit Material aus dem Stasi-Unterlagen-Archiv. Hinterher besteht die Gelegenheit, sich mit Filmschaffenden, Fachleuten sowie Zeitzeuginnen und Zeitzeugen auszutauschen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. (JF)
www.stasi-unterlagen-archiv.de
Bildungsarbeit zu NS-Verbrechen gefördert
BERLIN. Kulturstaatsministerin Claudia Roth (69) unterstützt mit Mitteln aus dem Förderprogramm „Jugend erinnert“ bundesweit zwölf Bildungsträger, die neue Projektideen zur Aufarbeitung der Geschichte der NS-Verbrechen mit und für junge Menschen entwickelt haben. Wie die Grünen-Politikerin am Dienstag dieser Woche mitteilte, spiegeln die von einer Jury ausgewählten Projekte „das breite Spektrum der im nationalsozialistischen Deutschland von Verfolgung und Gewalt bedrohten Opfergruppen“ wider. „Die neuen Bildungsformate überzeugen vor allem durch altersgerechte Zugänge und innovative, oft lokale Ansätze“, erklärte Roth. Für die Weiterentwicklung und Umsetzung dieser Projekte in den Jahren 2024 und 2025 stehen nach Angaben der Kulturstaatsministerin in der ersten Auswahlrunde insgesamt rund 600.000 Euro zur Verfügung. (JF)
www.kulturstaatsministerin.de
Sprachpranger
Den Mythos updaten
Reformidee von Markus Blume (CSU), bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, für die Bayreuther Festspiele, um so mit „einer geordneten Governance in das Jubiläumsjahr 2026“ zu gehen