Die menschliche Intelligenz läßt sich nicht ersetzen
BOSTON. Künstliche Intelligenz (KI) und Dialogsysteme wie ChatGPT können die menschliche Intelligenz nicht ersetzen. „Maschinen können tatsächlich lernen, aber es funktioniert anders als bei uns. Sie nutzen statistische Berechnungen, um in riesigen Datenmengen Muster zu finden“, erklärte Una-May O’Reilly, Forschungsleiterin am Computer Science and Artificial Intelligence Laboratory des Massachusetts Institute of Technology (MIT) im Wiener Standard. Die Sprachmodelle „brauchten Millionen von Beispielen, um das zu lernen, was sie jetzt können. Ein Kind braucht dazu zwei, drei Erfahrungen. Sie scheitern zudem an räumlichen Aufgaben“, erläuterte die kanadische Informatikerin. Es würden aber neue Algorithmen und Programme entstehen: „Diese docken an ChatGPT und andere Modelle an, sind aber für bestimmte Themenbereiche optimiert.“ Solche Co-Arbeiter könnten für „Journalisten recherchieren, Fakten checken oder Überschriften vorschlagen. Oder im IT-Sicherheitsbereich den Fachleuten helfen, bestimmte Abwehrvarianten parallel durchzutesten“, so O’Reilly. (fis)
alfagroup.csail.mit.edu/unamay
Vulkanausbruch verursachte eine leichte Erdabkühlung
HAMPTON. Der im Januar 2022 erfolgte Ausbruch des Unterwasservulkans Hunga Tonga-Hunga Ha‘apai (HTHH) im südpazifischen Inselkönigreich Tonga hat zur Abkühlung der Erde beigetragen. Das zeigten umfangreiche Satellitendaten der Nasa und der US-Ozeanbehörde NOAA, die Forscher um Mark Robin Schoeberl (STC Hampton/Virginia) ausgewertet haben (JGR Atmospheres 14/24). Die Hunga-Aerosole hätten bis Ende 2023 zu einer Verringerung des solaren Strahlungsflusses geführt. Auch der große Ausbruch des Vulkans Pinatubo auf den Philippinen im Jahr 1991 habe zu einer meßbaren Abkühlung des Weltklimas geführt, da ausgeschleuderter Staub und Asche das Sonnenlicht blockierten. Die dennoch erfolgte globale Wärmeentwicklung seit 2023 sei daher hauptsächlich durch andere Treibhausgasemissionen und das Wetterphänomen El Niño zu erklären. (fis)
doi.org/10.1029/2024JD041296
Bauern: Steuererhöhungen und noch mehr Bürokratie
TELDAU. Die Freien Bauern haben Finanzminister Christian Lindner (FDP) vorgeworfen, die Landwirtschaft mit Steuern und Bürokratie einseitig zu belasten. „Natürlich führt der im März diesen Jahres gegen alle Proteste durchgedrückte Wegfall der Agrardiesel-Rückerstattung zu höheren Kraftstoffsteuern für unsere Betriebe“, erklärte Peter Guhl von der Bundesvertretung der bäuerlichen Familienbetriebe. Die im Juni vom Ampel-Kabinett verabschiedete weitere Absenkung der Vorsteuerpauschale von 9 auf 7,8 Prozent werde zudem die bisher vor allem von kleinen und mittleren Höfen vorteilhaft praktizierte Pauschalierung bei der Umsatzsteuer praktisch zum Erliegen bringen: „Mit dem Übergang zur Regelbesteuerung geht nicht nur Liquidität Richtung Staatskasse verloren, die dann erforderlichen mindestens vierteljährlichen Umsatzsteuervoranmeldungen erhöhen zugleich massiv den Verwaltungsaufwand“, warnte der 58jährige Milchviehhalter aus Mecklenburg. (fis)
www.freiebauern.de
Erkenntnis
„Jeder Mensch möchte sich zugehörig fühlen, respektiert und einbezogen werden, das Gefühl haben, anderen etwas zu bedeuten. Einsamkeit ist nichts anderes als die chronisch erlebte Verletzung des Anschlusses.“
Bertolt Meyer, Professor für Arbeits- und Organisationspsychologie an der TU Chemnitz