Jetzt rollt der deutsche Profifußball wieder. Obwohl die EM vor nicht einmal drei Wochen zu Ende ging und derzeit die Olympischen Spiele laufen, zieht die Zweite Liga wieder die Massen in ihren Bann. Am ersten Spieltag pilgerten 290.975 Zuschauer in die neun Stadien. Das sind im Schnitt 32.331 Besucher. Irgendwie habe ich mich an solche Zahlen gewöhnt. Doch ich wollte sie einordnen, habe mich europaweit umgeschaut und meinen Taschenrechner bemüht, um möglichst eindrucksvolle Vergleiche für Sie anstellen zu können. Von diesen Werten träumen inzwischen die großen Ligen in Europa. In die Arenen von Italiens Serie A kamen in der vergangenen Saison durchschnittlich 30.753 Zuschauer. In der spanischen La Liga, immerhin Land des Europameisters mit zahlreichen Weltstars, waren es 29.034, und in Frankreich strömten lediglich 27.026 Menschen zu den Spielen der Ligue 1.
Um es kurz zu machen: Übertroffen werden die Zuschauerzahlen im Unterhaus nur von der Bundesliga, wo die 18 Klubs in der vorigen Spielzeit im Schnitt 38.973 Leute begrüßten, und der englischen Premier League mit 38.669. Aber mal ehrlich: Selbst diese relativ geringe Differenz finde ich erstaunlich. Der enorme Zuspruch am ersten Spieltag ist vor allem Traditionsvereinen wie Schalke, Köln, Hertha und Hannover geschuldet. Doch die anderen Zuschauermagneten HSV, Kaiserslautern und Düsseldorf haben erst an diesem Wochenende ihr erstes Heimspiel. Also wenn ich Spielansetzer bei der DFL wäre, würde ich dieses Septett gleichzeitig zu Hause kicken lassen. Dann würde es zuschauermäßig einen Knall geben. In der vorigen Saison kamen diese sieben Klubs gemeinsam auf einen Schnitt von 48.136.