Türkei: Immer höhere Arbeitslosigkeit
ANKARA. Nachdem in der Türkei vier Monate in Folge kein Wachstum zu verzeichnen war – die Industrieproduktion der Türkei ging im Juni im Jahresvergleich um 4,7 Prozent zurück –, ist die Arbeitslosenquote nach Angaben der Nachrichtenagentur Anadolu in der Türkei im Juni auf ein Elf-Monats-Hoch von 9,2 Prozent gestiegen. Die Zahl der Arbeitslosen stieg demnach im Juni gegenüber dem Vormonat um 234.000 auf 3,3 Millionen, so die Daten des Türkischen Statistikamtes (TurkStat). Die Jugendarbeitslosigkeit (15–24 Jahre) stieg im Juni um 1,7 Prozentpunkte auf 17,6 Prozent. Die Quote lag bei 14,8 Prozent bei Männern und 23,2 Prozent bei Frauen. Angesichts der Krise sicherte Präsident Recep Tayyip Erdoğan der türkischen Geschäftswelt zu, sie weiterhin mit neuen Paketen zu unterstützen, die zur Wirtschaft der Türkei beitragen werden. „Wir werden 30 Milliarden Dollar an Ressourcen für Investitionen in Hochtechnologie bereitstellen“, zitiert Anadolu den 70jährigen. „Unsere Regierung steht immer auf der Seite derjenigen, die produzieren, arbeiten und Arbeitsplätze schaffen. In den letzten 22 Jahren haben wir Hand in Hand und Schulter an Schulter gearbeitet und gemeinsam viele Träume verwirklicht. In vielen Bereichen, insbesondere in der Verteidigungsindustrie, haben wir unser Land auf ein Niveau gebracht, das man mit Händen greifen kann, und so Gott will, werden wir noch viel mehr erreichen“, so Erdoğan. (ctw)
Teheran pocht auf sein Verteidigungsrecht
TEHERAN/Ankara. Irans Präsident Masoud Pezeshkian hat bei einem Telefonat mit dem Premierminister des Vatikans, Pietro Kardinal Parolin, die „Handlungen des zionistischen Regimes bei der Tötung von Frauen und Kindern sowie die kriminelle Handlung dieses Regimes bei der Ermordung unseres Gastes als Verstoß gegen alle menschlichen und rechtlichen Grundsätze“ scharf kritisiert. Angaben der iranischen Nachrichtenagentur Irna zufolge forderte Pezeshkian eine aktivere Rolle des Vatikans, um die „Verbrechen des zionistischen Regimes in Gaza sofort zu stoppen, die Blockade dieses Gebiets aufzuheben und den Menschen durch Konsultationen mit internationalen Organisationen Hilfe zu leisten“. „Amerika und einige westliche Länder haben das zionistische Regime durch ihre Unterstützung und Untätigkeit ermutigt, dieses Verbrechen, diesen Völkermord und diesen Terror zu begehen“, fuhr er fort. „Nach allen internationalen Standards und Vorschriften ist das Recht, sich gegen den Angreifer zu verteidigen und auf den Angreifer zu reagieren, dem Land vorbehalten, das verletzt wurde“, betonte er nach Angaben der Nachrichtenagentur Anadolu. Eine Woche zuvor habe der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan betont, daß die Türkei mit „all ihren Ressourcen“ an der Seite Palästinas stehe – vor allem „in diesen schwierigen Tagen des Kampfes um seine Existenz“. Die Ermordung des politischen Hamas-Chefs Ismail Haniyeh markiere „eine neue Schwelle in der Gaza-Krise“, und die „aggressive Haltung der Netanjahu-Regierung, die sich sowohl über Regeln als auch über das Gesetz hinwegsetzt“, führe in der Region zu düsteren Szenarien, betonte Erdoğan und warnte davor, daß Tel Aviv alles versuchen werde, um Chaos und Konflikte in der Region zu verbreiten, solange die „einflußreichen Mächte“ ihre heuchlerische Haltung beibehielten. „Leider sind die westlichen Akteure, insbesondere die USA, zu Gefangenen Israels und einer Handvoll fanatischer Zionisten geworden“, fügte der Präsident hinzu. (ctw)