Erschreckend mitleidlos habe nicht nur die prominente „Queer-Feministin“ Judith Butler auf das am 7. Oktober 2023 von der islamischen Terror-Organisation Hamas im Süden Israels verübte Massaker reagiert. Auch große Teile der sich vor allem an westlichen Hochschulen austobenden „postkolonialen und antirassistischen Szene“ verteidigten die Morde, Folterungen und Vergewaltigungen als legitime Widerstandshandlungen gegen das „kolonialrassistische Siedlerprojekt Israel“. Allerdings sind, wie der auf „geschlechterpolitische Themen“ spezialisierte Publizist Till Randolf Amelung berichtet (Konkret, 8/2024), die Reihen zwischen Queer-Feministen und Antisemiten nicht derart fest geschlossen, wie es noch Ende Juni auf der New Yorker Pride-Parade den Anschein hatte, wo sich LGBT-Clowns in „Free Palestine“-Kostümen spreizten. Gegen eine derartig „tiefe Verankerung von Israeldämonisierung und Judenhaß“ könnten sich die wenigen Gegenstimmen im Milieu jedoch kaum Gehör verschaffen. So laufe der Dokumentarfilm „La Belle de Gaza“ von Yolande Zauberman, der von fünf arabischen Transfrauen handelt, die nach Israel flohen, weil ihr queeres Leben unter dem Hamas-Regime tödliche Folgen hätte, faktisch unter Ausschluß der Öffentlichkeit. Ebenso auf Ignoranz sei eine kürzlich im Berliner Querverlag erschienene Anthologie gestoßen, in der die Autoren das „antisemitische Storytelling“ der LGBT-Lobby nicht als Fehldeutungen der Queer-Theorie, sondern als deren authentische Botschaft deuten. Immerhin offenbare solche Kritik den immensen moralischen Schaden, den sich das links-progressive Spektrum mit seinem enthemmten Israelhaß selbst zufüge. (dg)
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