Es ist nicht immer leicht zu entscheiden, wo im Metal die Grenze zwischen leidenschaftlich-bewegtem Gefühlsausdruck und Kitsch verläuft. Wie steht es zum Beispiel mit den folgenden Liedzeilen? Sie stammen aus einem der ersten Stücke aus dem vorige Woche veröffentlichten 13. Album der schwedischen Power-Metal-Band Hammerfall und lauten auf deutsch übersetzt: „Es geht wieder los/ Kapitel 13 ist geschrieben/ Zu den Schwertern, zu den Gewehren/ Geschworen, eine Lebensart zu verteidigen (…) Leidenschaft ist unser Herr/ Mut unser Schwert/ Heavy Metal in unseren Herzen/ Schwer zu brechen“.
Leser von Robert E. Howards Fantasy-Zyklen um Conan den Cimmerier und den Pikten Bran Mak Morn oder von Richard Kirks Reihe um Raven, die Schwertkämpferin müssen ob solcher Texte, wie sie Hammerfall seit nunmehr rund dreißig Jahren schreiben, entzückt sein. Stets geht es der Band rund um Gründungsmitglied Oscar Dronjak und Sänger Joacim Cans um Ruhm und Ehre, um Mut, Tapferkeit, Stolz, um den Kampf gegen das Dunkle und Böse in der Welt, um Freiheit für alle.
Davon handeln auch die zehn neuen Songs auf „Avenge The Fallen“, darunter eine obligatorische Halbballade, mit Hammerfalls unverwechselbaren Markenzeichen: eingängige Melodien, mächtige Riffs, Gitarrensoli, Doublebass, Chorgesang. Anspieltips: „The End Justifies“, „Freedom“, „Hail To The King“.
Im Oktober sind Hammerfall als Gäste der deutschen Metal-Band Powerwolf live zwischen Hamburg und München zu erleben.
Hammerfall Avenge The Fallen Nuclear Blast 2024, https://hammerfall.net, www.nuclearblast.com