Relikte antiker Spartacus-Schlacht aufgespürt
BOSTON. Zwischen 136 und 71 v. Chr. fanden in der römischen Republik drei große Sklavenaufstände statt. Der letzte wurde von dem Thraker Spartacus angeführt, welcher aus der Gladiatorenschule des Gnaeus Cornelius Lentulus Batiatus in Capua floh. Das Heer des Spartacus wuchs in der Folgezeit auf angeblich bis zu 200.000 Mann und besiegte sukzessive fünf römische Heere. Schließlich gelang es dem Prätor Marcus Licinius Crassus, der über fünf Legionen verfügte, Spartacus im südlichen Kalabrien einzukesseln, woraus sich 71 v. Chr. die Schlacht von Lukanien entwickelte, die das Ende des Aufstandes besiegelte. Wie das Archaeological Institute of America am 28. Juli 2024 in einer Pressemitteilung bekanntgab, fand ein Forscherteam unter Paolo Visoni von der University of Kentucky in Lexington kürzlich bei Dossone della Melia materielle Zeugnisse der Ereignisse vor fast 2100 Jahren. Hierbei handelt es sich um zahlreiche Reste zerbrochener eiserner Waffen und eine 2,7 Kilometer lange Steinmauer, vor der ursprünglich ein tiefer Graben lag. Diese Befestigungsanlage hatte Crassus errichten lassen, um den Vormarsch von Spartacus aufzuhalten und dessen Heer von der Mittelmeerküste abzudrängen. (ts)
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Turiner Grabtuch Jesu: Unnatürlich lange Arme
LONDON. Das fast fünf Quadratmeter große Turiner Grabtuch, welches seit September 1578 in der Cattedrale di San Giovanni Battista von Turin aufbewahrt wird, gehört zu den bedeutendsten Reliquien der katholischen Kirche und soll einst den vom Kreuz abgenommenen Leichnam des Jesus von Nazaret umhüllt haben, wobei sich dessen Gesicht und Körper in wundersamer Weise auf den Leinenstoff übertrugen. Allerdings gibt es seit Jahrhunderten Zweifel daran, die 1988 neue Nahrung erhielten, als drei unabhängig voneinander vorgenommene Radiokohlenstoffdatierungen ergaben, daß das Tuch irgendwann zwischen 1200 und 1304 entstanden sein muß. Jetzt bringt Elio Quiroga Rodríguez von der Universidad del Atlántico Medio in Las Palmas noch ein weiteres Indiz für eine Fälschung der Reliquie im Mittelalter ins Spiel. Wie er im Fachblatt Archaeometry darlegt, sind der linke Unterarm und die linke Hand von „Jesus“ unnatürlich lang, wodurch der Schambereich der abgebildeten Person komplett verdeckt wird (Online-Ausgabe vom 11. Juli 2024). Und dies, so Quirogua, sei definitiv keine anatomische Folge der Kreuzigung, sondern entspreche den üblichen künstlerischen Konventionen des Mittelalters. (ts)
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Erste Sätze
Es knarrt ein mit frischen Baumstämmen hochbeladener Wagen. Acht in Lumpen gekleidete Sklaven, die ihre letzte Kraft aufbieten, ziehen den Wagen, begleitet vom gellenden Geschrei der Wachmannschaften und dem rasenden Gebell der Wachhunde.
Nikolai Krasnow: Verborgenes Rußland.
Zehn Jahre Zwangsarbeit in sowjetischen Arbeitslagern, West-Berlin 1962
Historisches Kalenderblatt
16. August 1924: Während der Londoner Konferenz beschließen die Siegermächte des Ersten Weltkriegs den Dawes-Plan. Dieser legt die deutschen Reparationszahlungen auf 2,5 Milliarden Reichsmark pro Jahr fest – allerdings ohne eine Beendigung zeitlich zu befristen.