Wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht, ist Deutschland auf Stromimporte angewiesen. Denn nach dem Atomausstieg können die Gas- und Kohlekraftwerke sowie der „Lastabwurf“ von Industriebetrieben das Stromnetz nicht stabilisieren. Solche Dunkelflauten konzentrieren sich auf Oktober bis März. In den hellen Monaten kann tagsüber der Solarstrom einspringen. 2023 lag dessen Anteil im Strommix bei zwölf Prozent – Tendenz steigend. Das bringt ein Problem: Die erzeugte Strommenge aus „erneuerbaren“ Energiequellen war im Verhältnis zur Nachfrage so groß, daß schon Ende Juli die 2023 erreichte Marke von 301 Stunden negativer Preise überschritten wurde: Den überschüssigen Ökostrom will das Ausland nicht einmal geschenkt haben – wir müssen sogar draufzahlen, denn es fehlen Speicherkapazitäten.
Die negativen Strompreise sind das alte sozialistische Problem, schlauer als der Markt sein zu wollen.
Der Ausbau der Stromgewinnung aus Wind und Sonne ist daher ein Pyrrhussieg. Nicht nur die Stromerzeugung ist damit alternativ, der erzielte Preis ist es auch. Der Ökoenergie-Ausbau geht dennoch munter weiter. Die Milliardeninvestitionen sind fragwürdig. E‑Autos könnten billig Strom ziehen, doch ohne Subventionen kommen sie nicht in Fahrt. Das ist das alte sozialistische Problem, schlauer als der Markt sein zu wollen. Die Sonne schickt also doch eine Rechnung. Der Überschußstrom ist nur die Spitze des Eisberges. Darunter verbergen sich schwache Verkaufserlöse, gäbe es nicht die staatlich verbürgten Einspeisevergütungen. Wieder fehlt es an Marktwirtschaft, die Technik nur in ihren Grenzen sinnvoller Anwendung nutzt und nicht darüber hinaus. Genug ist genug. Bei der Ampel heißt es hingegen: Augen zu und durch. Solange sie eben regiert und ihre Mission, das Klima zu retten, noch verfolgen darf.