© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 34/24 / 16. August 2024

Kabinenklatsch
Watsche für den Kanzler
Ronald Berthold

Ich weiß nicht, auf welchem Sportevent Annalena Baerbock als nächstes herumhüpfen wird. Vielleicht besucht sie mit dem Regierungsflieger auch wieder die Fidschi-Inseln und watschelt durchs Wasser, um wahrheitswidrig zu erklären, daß die Eilande untergehen. Bei Olympia jedenfalls konnten wir unsere Außenministerin bewundern, wie sie kindlich durch die Veranstaltungsstätten tingelte. Ihrem Sporttourismus, dem sie schon bei der Fußball-EM mit Hunderttausenden Euro Steuergeldern frönte, konnte sich auch Olaf Scholz nicht verschließen. Er zeigte sich mit seiner Frau im Glanz der deutschen Goldmedaillen-Gewinner. Etwas von dem Ruhm würde doch wohl auf ihn abfallen, hat sich der unbeliebteste Kanzler aller Zeiten gedacht. Dabei rechnete er nicht mit der schlechten Laune, die sein Besuch bei den Sportlern trotz der eingeheimsten Siege auslöste.

„Wichtig ist nicht, daß Politiker nur fürs nächste Wahlergebnis hier sind, sondern daß Familie und Freunde da sitzen“, watschte Kajak-Olympiasieger Max Rendschmidt den Regierungschef ab. Über so viel Ehrlichkeit – gerade wenn man die politisch gefälligen Statements der Profifußballer gewöhnt ist – habe ich mich gefreut. Der Besuch des Kanzlers sei ihm „egal“ gewesen, sagte der Mann, der später bei der Abschlußfeier die deutsche Fahne trug. Und auch Tom Liebscher-Lucz hatte gerade die Goldmedaille abgenommen, als er kein gutes Haar an Scholz ließ und ihm vorwarf, die Sporthilfe gekürzt zu haben. Ob dieser Eklat aber was daran ändert, daß er und die infantile Baerbock uns demnächst wieder beim Sport nerven, glaube ich nicht. Ihr Flugetat ist immer gut gefüllt. Anders als die Kassen der Olympiasieger.