© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 35/24 / 23. August 2024

Zitate

„Satirische Kritik steht nur den Staatskünstlern zu, wird der Bürger satirisch oder zynisch, dann nennt man das ‘Verhöhnung des Staates’ und die Polizei steht bei ihm vor der Türe. Vor allem in Deutschland avanciert der Staat immer mehr zum Kultobjekt der Eliten. Nicht der souveräne Bürger hat heute Priorität, sondern der bürokratisierte Parteienstaat, der weitgehend intransparent ist und in dessen Tiefen die wesentlichen Entscheidungen fallen.“

Bernhard Heinzlmaier, Chef der Marktforschungsagentur T-Factory, auf dem Nachrichtenportal „Exxpress.at“ am 14. August




„Die ukrainische Operation um Kursk erinnert an die Diskurse des brillanten Strategen Erich von Manstein, der ab 1943 angesichts überlegener sowjetischer Kräfte zum Schlagen aus der hinteren Hand riet, statt sich in frontalen Kämpfen aufzureiben. (…) Ihre praktische Renaissance im neuen Kontext mag militärisch imponieren, bringt allerdings politisch nur etwas, wenn der Westen Selenskyj von Demütigungen des Feindes abhält und die Situation dazu nutzt, was Kissinger ‘the push for peace’ nannte. (…) Es ist Zeit, diesen Krieg zu beenden. Vielleicht durch einen schlechten Frieden. Aber dies wäre besser, als das Schlachten fortzusetzen und sich zur Geisel des Selenskyj-Regimes zu machen. Nur Frieden ist strategisch. Operative Etappensiege dagegen sind bestenfalls ein Weg dahin.“

Markus C. Kerber, Professor für Finanzwissenschaft an der TU Berlin, auf dem Blog Achgut.com am 15. August




„Obwohl die US-Handelsbeschränkungen auf den Erzrivalen China abzielen, wirken sie wie Sand im Getriebe des gesamten Welthandels. (…) Die übrigen 26 EU-Volkswirtschaften sind weniger stark auf einen freien Handel angewiesen als Deutschland. Zum anderen wird in Berlin Handels- und Außenpolitik weniger als strategisches Instrument im globalen Wettbewerb gesehen, sondern als Vehikel zum Export hehrer Werte. Solch ein Kurs mag moralisch ehrenwert sein. Allerdings muß man bereit sein, die realwirtschaftlichen Kosten dafür zu tragen.“

Bert Rürup, früherer Chef der „Wirtschaftsweisen“, im „Handelsblatt“ am 16. August




„Man muß gar nicht erst so weit zurück in die Vergangenheit blicken, wenn man ein Paradebeispiel in Sachen Desinformation – mit freundlicher Unterstützung der Bundesregierung, monetär wie verbreitungstechnisch – sucht. Es ist keine Woche her, daß SPD-Chef Lars Klingbeil den Vorwurf von Deportationsplänen der AfD im Rahmen des ARD-Sommerinterviews wiederholte, ganz so, als wolle er die Realität selbst dann nicht anerkennen, wenn sie ihm in Form eines Gerichtsverfahrens ins Gesicht springt. Tatsächlich müßte einmal jemand schlüssig erklären, was genau dieses von mancher linken Seite nicht enden wollende Gerede über angeblich geplante Deportationen von der Art Fake News unterscheiden soll, die man dem politischen Gegenüber bei jeder sich bietenden Gelegenheit nur allzugern unterstellt.“

Anna Schneider, Chefreporterin und österreichische Juristin, in der „Welt“ am 18. August




„Letztlich würde eine Zensur eine Verbesserung der Sitten und Verfeinerung des Stils bewirken. Aber nur, wenn sie alle Seiten gleichermaßen betrifft (...) Der Zensor müßte vollkommen neutral sein. Auch gegenüber Äußerungen von Politikern und Regierungsmitgliedern.“

Michael Klonovsky, Autor, auf dem Blog „Acta Diurna“ am 15. August