Im Februar mahnte „Oldenburg hilft“-Vorstand Maik Günther: „Korruption ist ein Thema in der Ukraine.“ Kooperationen vor Ort habe er daher fallengelassen. Nun beendet die Stadt Oldenburg die Kooperation mit dem Verein, wie die Nordwest-Zeitung berichtet. Staatsanwaltschaft und Finanzamt interessieren sich hingegen sehr für Gründer Günther, der für die Vereinstätigkeit seinen Beruf niedergelegt hatte. Aber von vorne: Aus einer 200köpfigen Bürgerinitiative formte Günther in kürzester Zeit einen professionellen Verein mit 16 festangestellten Mitarbeitern. „Wir haben in der Stadt 64 Häuser angemietet, in denen 400 Flüchtlinge in Wohngemeinschaften untergebracht sind“, prahlte er im Februar. Später sollen es 500 Ukrainer werden. Die Unterbringung zahlt das Jobcenter Oldenburg über Pauschalmieten. Zwischen 500 und 750 Euro werden überwiesen. Um die 45 Euro pro Quadratmeter kostet somit ein Zimmer. Das ortskundige Blatt berichtet über ein „Gammelhaus“: kaputte Fenster und feuchte Wände. Doch der Verein macht Gewinn. 40.000 Euro rechnete der Vereinschef vor – monatlich. Dadurch seien Projekte, die Mitarbeiter und, wie sich herausstellte, regelmäßige Beratungshonorare in Höhe von 4.000 Euro finanziert worden. Letztere erhielt die Firma Mediapolis, deren Geschäftsführer einen bekannten Namen trägt: Maik Günther. Genug für einen Anfangsverdacht wegen Untreue, bestätigte die Staatsanwaltschaft Oldenburg auf Anfrage der JUNGEN FREIHEIT. Der „Oldenburg hilft“-Vorstand feierte sich jüngst dennoch beim NDR: „Vielleicht ist es auch so ein Stückchen Wahnsinn, dem man verfällt, wenn man sieht, man kann den Menschen und man will den Menschen helfen.“ Die Stadt will dem nun ein Ende setzen und zwingt Günther zum sukzessiven Abbau der Objektvermietung.