© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 35/24 / 23. August 2024

Meldungen

Immer mehr unter 15jährige als Auftragskiller 

STOCKHOLM. Die Zahl der Kinder unter 15 Jahren, die verdächtigt werden, an Morden beteiligt zu sein, hat sich seit dem vergangenen Jahr mehr als verdreifacht. Und die Rekrutierung von Kindermördern kann innerhalb weniger Stunden erfolgen – über das Telefon, berichtet der Nachrichtensender SVT Nyheter. Aktuelle Zahlen der schwedischen Staatsanwaltschaft zeigen, daß bis Ende Juli dieses Jahres 93 Kinder unter 15 Jahren im Verdacht stehen, an Mordkomplotten beteiligt zu sein, einschließlich Mord, Beihilfe zum Mord oder versuchtem Mord. Im entsprechenden Zeitraum des Vorjahres seien es 26 gewesen, so SVT. „Kriminelle Netzwerke können praktisch jeden Jugendlichen erreichen, der sich an diesen Foren beteiligt“, betonte Hanna Paradis, Leiterin der Sonderaktion Frigg bei der Nationalen Einsatzzentrale (NOA), gegenüber SVT. Der Grund für den Anstieg ist, daß kriminelle Banden immer besser darin geworden sind, Kinder zu rekrutieren. Sie nutzen soziale Medien, um junge Menschen zu Verbrechen zu verleiten. Das teilte die Polizei dem SVT mit. Die Banden verschickten Informationen in den sozialen Medien sowie in verschlüsselten Diensten wie Telegram, in denen sie Kindern versprechen, daß sie Geld oder teuren Schmuck verdienen können, wenn sie verschiedene Arten von Verbrechen begehen. Sie erhalten auch Informationen darüber, wem sie wann schaden können. „Einer der Gründe, warum die Banden Kinder benutzen, ist, daß sie nicht ins Gefängnis kommen, wenn sie erwischt werden“, betonte die Polizei gegenüber SVT. (ctw)




Höhere Gebühren für ausländische Studenten 

ZÜRICH. An der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) sollen ab Herbstsemester 2025 die Studiengebühren für ausländische Bachelor- und Masterstudenten von 1.460 auf 2.190 Franken pro Semester steigen. Das hat der ETH-Rat beschlossen und folgt damit einem Beschluß der Kommissionen für Wissenschaft, Bildung und Kultur (WBK) des Nationalrates. Dieser hatte auf Initiative der rechtsbürgerlichen Schweizerischen Volkspartei (SVP) im Mai eine Anhebung der Gebühren um das Dreifache für neu immatrikulierte Studenten aus dem Ausland ausgesprochen. Betroffen wäre neben der ETH auch die französischsprachige École polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL). Aktuell findet zu der geplanten Erhöhung eine Ämterkonsultation statt. Die endgültige Entscheidung soll auf einer Sitzung des ETH-Rats Anfang Dezember fallen. Geplant ist offenbar auch, die Studiengebühren für alle an die allgemeinen Preissteigerungen anzupassen. Die renommierte ETH – elfter Platz im weltweiten Universitäts-Ranking – hätte damit für die kommenden Jahre ein höheres Budget zur Verfügung. Gleichzeitig werde man für hochtalentierte, aber finanzschwache internationale Studenten eine Möglichkeit finden, die diesen ein Studium weiterhin ermöglichen soll, so Gian-Andri Casutt, Pressesprecher des ETH-Rats. Proteste gibt es von den Studentenorganisationen VSETH und AGEPoly, die die Chancengleichheit gefährdet sehen und darauf hinweisen, daß Studenten eine „vergleichsweise finanzschwache Gruppe der Gesellschaft“ seien, von der nicht erwartet werden könne, daß sie „das große Loch im ETH-Budget füllen“. Aktuell haben an der ETH 40 Prozent der Studenten keinen Schweizer Paß, an der EPFL sogar 60 Prozent. (pl)