Wer sich die regenbogenbunten Kampagnen des „Woke Capital“ oder das öffentliche Agieren von Milliardären wie George Soros und einflußreichen Silicon-Valley-Größen wie Mark Zuckerberg anschaut, kann den Eindruck gewinnen, daß inzwischen nahezu das gesamte US-amerikanische Unternehmertum zum „demokratischen Sozialismus“ übergelaufen ist. Ob dahinter echte politische Überzeugungen oder nur Opportunismus in Zeiten des linken Mainstreams steht, wird sich wohl erst zeigen, wenn der Wind sich weiter dreht. Denn einige Ausnahmen über Elon Musk und Peter Thiel hinaus gibt es bereits heute, wie die beiden Podcaster Vivek Ramaswamy und Patrick Bet-David.
Ramaswamy gründete 2014 das Pharmaunternehmen Roivant Sciences, dessen Vorstandsvorsitzender er bis 2021 war, und machte sich zudem einen Namen in der Welt der Hedgefonds. Mittlerweile tritt der Sohn indischer Einwanderer, dessen Vermögen auf 600 Million Dollar geschätzt wird, vor allem mit konservativen Büchern, Vorträgen und seinem politischen Podcast „Truth“ in Erscheinung.
Auf seinem Youtube-Kanal (557.000 Abonnenten) spricht der 38jährige Republikaner, der zwischenzeitlich auch als Präsidentschaftskandidat antreten wollte, seine Kandidatur jedoch später zugunsten seiner Unterstützung für Donald Trump zurückzog, vor allem über die gesellschaftlichen Zustände in den Vereinigten Staaten. Aktuell geht es da natürlich vor allem um die anstehende Präsidentschaftswahl, Trumps Wahlkampf und den Aufbau Kamala Harris als Biden-Ersatz.
Im „PBD“-Podcast seines Kollegen Patrick Bet-David geht es da schon etwas weniger prosaisch zu. Statt über Tagespolitik spricht der in Teheran geborene Medienunternehmer und Gründer der Formate-Seite Valuetainment.com, der früher ebenfalls einmal in der Finanzdienstleistungsindustrie tätig war, mit illustren Gästen wie Mike Tyson, Ice Cube oder Andrew Tate. Die Profis von der amerikanischen Right-Wing-Medienfront wissen: Wer die Massen erreichen will, braucht ein bißchen Zuspitzung und Unterhaltung für jedermann.