© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 35/24 / 23. August 2024

Blick in die Medien
„Hört’s euch Ryan!“
Gil Barkei

Im deutschsprachigen Raum gibt es Hunderte Studentenverbindungen, organisiert in zahlreichen Dachverbänden, von schlagend (also mensurfechtend) bis konfessionell, von politisch ausgerichtet bis nicht farbentragend. Eine eigene Welt mit eigenen Vokabeln, Stilformen, Zeitschriften und Riten, aber mittlerweile auch eigenen Apps, Online-Shops und seit Anfang des Jahres einer Audiosendung. 

Das Format „Laberlümmel – Der Korpo Talk“ möchte als „interkorporativer Podcast“ verschiedene Verbindungsformen und Charaktere vorstellen. Corpsstudenten, Burschenschafter, Turner, CVer, Sänger und Co. aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, aber auch aus Belgien kommen in den jeweils 45 bis 60 Minuten langen Folgen zu Wort. Was auf Verbindungshäusern zu heftigen Tresen- und Wortgefechten führen kann, läuft an den Mikro-Pötten friedlich und sachlich ab, um viele Perspektiven und eine ausgewogene Darstellung zu bieten.

Unternehmer, Soldaten, Autoren und Influencer mit Korporationshintergrund berichten.

So mancher Couleurbummel-Veteran wünscht sich dabei vielleicht etwas mehr zugespitztes Paulen und Pressen, doch für den unerfahrenen Zuhörer ergibt sich so die Gelegenheit, neben den Unterschieden der einzelnen Verbände und ihrer Bünde einige interessante Lebensläufe, Überschneidungen zu Politik und Wirtschaft sowie historische Anekdoten zu erfahren. 

Und so berichten Unternehmer, Soldaten, Autoren, Influencer und Gastwirte mit Band-Hintergrund von ihren Erlebnissen. Es geht um Hochschulpolitik, Feiern, Jagen, Moden, Damenverbindungen und ein bißchen „True Crime“ genauso wie um den Ukraine-Krieg, die Flutkatastrophe im Ahrtal, Social Media, Glaube und Aktive in Vertriebenenverbänden. Aber auch ein Pfarrer oder eine Altherren-Tochter, die keine Mitglieder einer Korporation sind, stellen sich den Fragen der Hosts.

Diese und das Team von „Laberlümmel“ sind auch auf Instagram aktiv. Die zum Teil über Spenden finanzierten Folgen gibt es bei allen gängigen Audio-Streamingdiensten wie Spotify, Deezer oder Apple Podcasts. „Hört’s euch Ryan!“