© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 36/24 / 30. August 2024

Meldungen

Migranten: Ansturm auf Ceuta und Kanaren 

MADRID. Angesichts eines erneuten Ansturms von Migranten auf die Grenzanlagen der spanischen Enklave Ceuta in Nordafrika und vor dem Hintergrund steigender Anlandungen auf den Kanarischen Inseln hat der Sprecher der rechten Oppositionspartei Vox, Jorge Buxadé, sowohl die linke Regierung unter Pedro Sánchez  (PSOE) als auch die liberalkonservative PP kritisiert. „Zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Sánchez hat mit der Unterstützung der PP die Grenzen Spaniens aufgegeben. Sie sind dafür verantwortlich. Sie rufen sie seit Jahren. Daß wir mehr Bevölkerung brauchen, daß wir Arbeiter brauchen, die die Renten zahlen werden. Verdammt seien diejenigen, die sie rufen, sie schützen und rechtfertigen“, schrieb er auf X. Angaben der Nachrichtenagantur EFE zufolge, hatten es 19 Minderjährige geschafft, die Küste von Ceuta zu erreichen, nachdem sie Marokko in der Nacht verlassen hatten, indem sie den dichten Nebel ausnutzten. Diese hätten sich dann unter die Badenden gemischt und für Verwirrung bei den Sicherheitskräften gesorgt. Sie seien danach in die Räumlichkeiten des nationalen Polizeipräsidiums gebracht worden, wo sie identifiziert worden seien, bevor sie in Aufnahmezentren gebracht wurden, die von der lokalen Regierung verwaltet werden, die laut EFE zusätzliche Einrichtungen zur „Bewältigung des Migrationsnotstands“ in der Enklave eingerichtet habe. Allein im August sind spanischen Medien zufolge mehr als 230 Minderjährige irregulär in Ceuta angekommen, so daß sich die Gesamtzahl der Minderjährigen in diesem Jahr auf etwa 650 belaufe. Parallel dazu kamen insgesamt 346 illegale Migranten, darunter 14 Minderjährige, am 22. August 2024 auf drei Booten auf der westlichsten Kanareninsel El Hierro (12.000 Einwohner) an. Allein in diesem Jahr 2024 (Stand: 23. August 2024) landeten laut Berechnungen der Nachrichtenagentur EFE 23.367 illegale Migranten in selbstgebauten Kajaks auf den Kanarischen Inseln. (ctw)




Chega fordert Umkehr bei der  Einwanderpolitik

LISSABON. Der Chef der rechten Chega (Jetzt reicht’s!), André Ventura, hat  die Ausweisung von Einwanderern verteidigt, die auf portugiesischem Staatsgebiet Straftaten begehen, und damit einen der zentralen Leitsätze der Partei bekräftigt. „Portugal kann kein Zufluchtsort für Kriminelle sein“ und „Einwanderer, die in Portugal schwere Straftaten begehen, sollten sofort ausgewiesen werden. Es ist eine Frage der Gerechtigkeit und des Schutzes der Portugiesen“, betonte André Ventura auf einem Parteitreffen. Vor diesem Hintergrund fordert die Chega die Durchführung eines Referendums über die Kontrolle der Einwanderung zu Beginn des nächsten Jahres. Dies ist eine der drei Forderungen, die Chega dem Parlament vorgelegt hat, um den Staatshaushalt 2025 realisierbar zu machen. Chega fordert außerdem eine „finanzielle Aufstockung der Grenzkontrollen“ und eine Überprüfung der „Subventionen und sozialen Unterstützung für Ausländer“. Nach den jüngsten Daten der Agentur für Integration, Migration und Asyl gibt es in Portugal mehr als eine Million Einwanderer. Das entspricht etwa zehn Prozent der nationalen Bevölkerung. Nach Angaben der statistischen Datenbank der Francisco Manuel dos Santos-Stiftung, Pordata, trafen im Jahr 2022 fast 118.000 Zuwanderer ein. Dies sei die höchste Zahl, die je verzeichnet wurde. Die Einwanderer, viele kommen auch aus EU-Ländern, stammen aus Brasilien, aus Indien gefolgt von den Kapverden, der Ukraine, Angola und Guinea-Bissau. (ctw)